| Re:1/2 OT: Tod durch Stromschlag |  |
>Ich hab schon mehrfach eine gescheppert bekommen, weil ich eine Lampe angeschlossen habe und die Sicherung nicht vorher rausgemacht hatte. Da ist sofort der FI geflogen und meine Hände haben ein paar Minuten gezittert, mehr nicht. Gibt es hier Fachleute, die mal erklären können, warum (i) der FI nicht geflogen ist und/oder ggf. (ii) warum trotz FI ein Stromschlag solch tödliche Folgen haben kann?
Ein FI schützt nur vor bestimmte Fehlern. Im Normalfall fließt der Strom aus einem Pol raus und in gleicher Höhe in den anderen hinein. Wenn man jetzt einen der Pole berührt und eine andere Abfluss-Möglichkeit bspw. den Schutz-Massekontakt, ein metallisches Rohr, Wasser oder ähnliches, dann fließt durch die beiden Pole der Steckdose nicht mehr exakt genausoviel Strom, sondern durch einen Pol fliesst etwas mehr, der sogenannte Fehlerstrom.
Ab einer gewissen Höhe des Fehlerstroms merkt der FI das und schaltet den Strom ab. Dafür muss aber a) ein FI vorhanden sein, b) der Strom darf nicht den normalen Weg nehmen, c) der Fehlerstrom muss hoch genug sein. d) der FI darf nicht kaputt sein.
Außerhalb von Feuchträumen sind häufig keine FIs vorhanden, bei einem Kind was an der Steckdose spielt ist es gar nicht unwahrscheinlich, das der Strom den "normalen" Weg nimmt, von dem der FI nichts mitbekommt und der Schwellwert ab dem der FI anspricht, ist hoch genug um im Einzelfall immer noch tödlich zu sein, gerade auch wenn man bedenkt, das es sich um ein Kleinkind handelt, dessen kleiner Herzmuskel natürlich wesentlich weniger tolerieren kann, als ein Erwachsener. Unerkannte Herzfehler, die zu einer wesentlich höheren Anfälligkeit führen gibt es auch. FIs sind häufig mechanisch aufgebaut und können so kaputtgehen, das die Schutzfunktion nicht mehr gegeben ist, aber die Steckdose noch funktioniert. Deshalb gibt es diese Testtasten, mit denen eigentlich regelmäßig geprüft werden soll, das die Schutzfunktion noch gegeben ist.
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