Thema:
Re:Und natürlich stimmen die üblichen Rechtsausleger im flat
Autor: Telemesse
Datum:30.10.19 09:48
Antwort auf:Re:Und natürlich stimmen die üblichen Rechtsausleger im von Lord Chaos

>>Ich hab's hier ehrlich gesagt ein bisschen aufgegeben. Mir ging es darum dass man der Geschichte nicht gerecht wird wenn man "Nazi! Nazi!" schreit, und dass die AfD auf eine andere, neue Weise gefährlich ist, aber das kam wohl nicht rüber bzw. wurde falsch genannt. Ich werd mich mal einlesen ob die Anfangszeiten der Nationalsozialisten wirklich der aktuellen AfD so ähnlich sind, aber sonst kann ich mich hier nicht mehr einbringen.
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>Sind sie, auch darauf wurdest du hier schon hingewiesen. Mehrfach.


Also bevor hier direkt die kurz bevor stehende Nazi Apokalypse ausgerufen wird. Die parlamentarischen Regularien sowie die verfassungsrechtlichen Hürden und die Kontrolle durch Verfassungsschutz und insbesondere die gesamte Legislative und Rechtssprechung sind heute in keinster Weise auch nur ansatzweise mit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts vergleichbar. Auch sind die ganzen äußeren Umstände nach dem ersten Weltkrieg (Kriegsverlust, Versailler Verträge, Armut, Geldentwertung, Gebietsabtretungen, hohe Reparationszahlungen etc.) die damals ein erstarken der Nationalsozialisten, sozusagen als proklamierte Notwehr gegen die Gängelung und Ausbeutung durch die Siegermächte des ersten Weltkriegs,  wirklich überhaupt nicht vergleichbar mit der unklaren Unzufriedenheit der heutigen Wohlstandsfaschos.

Was wir aktuell in Deutschland erleben ist, wenn man mal in uns umgebende Länder schaut, offensichtlich nichts aussergewöhnliches sondern eher die Norm. In jeder Bevölkerung scheint es ein rechtes Potential zu geben das für etwa 20% der Stimmen gut ist. Das gibts in Frankreich, Österreich, Italien und sogar in Dänemark erreichten die Rechten 21% bei den 2015er Parlamentswahlen.
Im Gegensatz zu Deutschland hat man aber in anderen Ländern offenbar gelernt damit umzugehen und wie man ja in Dänemark gut sehen kann auch entgegen zu wirken indem die Altparteien brisante Themenfelder nicht aufgeben und den Rechten überlassen sondern wieder eigene Lösungen anbieten.
D.h. wie gut die Rechten in westlichen Ländern performen und ihr offensichtlich natürlich vorhandenes Potential ausschöpfen hängt direkt zusammen mit der Arbeit der anderen Parteien.

Insofern sollten sich die Parteien der demokratischen Mitte sich vielleicht eher mal mit der eigenen Programmatik befassen und nicht die Ursache des eigenen Versagen durch Fingerzeig auf irgendwelche AFD Idioten vernebeln. Von mir aus können auch alle Nazi hier, Nazi da schreien wenn sie sich dadurch besser fühlen aber irgendein Wahlverhalten werden sie dadurch garantiert nicht beeinflussen und auch einen Erkenntnissgewinn bei den Beschimpften konnte historisch noch nie belegt werden.


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