Thema:
Re:Mash-Up:Trump’s al-Baghdadi & Obama’s Bin Laden Speec flat
Autor: token
Datum:30.10.19 09:31
Antwort auf:Re:Mash-Up:Trump’s al-Baghdadi & Obama’s Bin Laden Speec von 17383

>Oh ja, das fand ich für ein bildendes Comedyprogramm auch hart, aber auch gut. Gelacht wurde 1 Minuten später aber trotzdem wieder. Und ich will das ja gar nicht verurteilen, ich find das nur bemerkenswert.

Ich will da letztlich auch gar nicht widersprechen. Trumps Präsidentschaft ist aus Entertainmentsicht halt das größte Geschenk seit Helge Schneider. Leider ist seine Amtszeit aber kein amerikanisches Remake von King Ralph wo ein herzensguter Dödel den klaren Blick für das wesentliche mitbringt den eine akademisierte Kaste verloren hat. Sondern wirklich wirklich gefährlich. Und vielleicht ist Galgenhumor tatsächlich keine sonderlich passende Reaktion darauf, so mit unterhaltsamer Aufklärung, auch wenn es schwer fällt sich bei der dargebotenen Groteske nicht wegzuschmeißen. Sondern vielleicht auch eines der Zahnräder die verschleiern wie dramatisch es ist, wenn man einen minderbemittelten Proleten mit stark ausgeprägten rassistischen Attitüden, einhergehend mit einer narzisstischen Störung die derart ausgeprägt und derart offensichtlich ist dass einem die Spucke wegbleibt, zum mächtigsten Mann der Welt macht. Da ist eine Dystopie zum Alltag gereift, und dem mit Humor zu begegnen, scheint nicht sonderlich zielführend. Vom Bauchgefühl scheint es diesen Psychopathen noch zu stabilisieren, weil hey, it‘s so entertaining!
Aber man hat hier halt was das nicht erst der Lächerlichkeit preis gegeben werden muss. Es ist durch reines Kamera draufhalten lächerlich. Es muss nicht über Humor entlarvt werden, es muss nichts überzeichnet werden. Humor ist keine Kunst wenn man da nur die Kamera draufhalten muss und Ende. Wenn Satire zur Realität wird, ist vielleicht auch angebracht, das was sich da abspielt _nicht_ lustig zu finden. Weil das ist es im Grunde auch nicht.


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