Thema:
Re:Sieht man doch in Bayern sehr gut. flat
Autor: Phil Gates
Datum:29.10.19 17:58
Antwort auf:Sieht man doch in Bayern sehr gut. von Ihsan

>Wenns die CSU nicht gäbe, würde hier die AFD regieren. Wenn ich hier mit der älteren und traditionelleren Generation ins Gespräch komme, werfen die AFD Parolen in die Gespräche und meinen die CSU damit.

Auf der anderen Seite schafft es die CSU aber, den rechten Rand im Zaum zu halten. Offen rassistische Sprüche wie von Höcke und Co. leisten sich CSUler nur höchst selten und wenn, dann müssen sie zu Kreuze kriechen und sich entschuldigen oder sind weg vom Fenster. Dass die CSU law and order und Einhaltung der gesellschaftlichen Spielregeln predigt, ist an sich keine so besonders rechte Position, das war eigentlich jahrzehntelang parteiübergreifender Konsens in Deutschland. Auch bei der Migration ist die CSU meilenweit von den Hetzparolen der AfD entfernt (genau genommen hat kein anderes Bundesland so viele Flüchtlinge und mit so großem Erfolg integriert wie Bayern). Dass am Stammtisch ein paar besoffene Hinterwäldler, welche zufällig auch CSU-Wähler sind, über die Stränge schlagen, ist bedauerlich, aber wie gesagt sind AfD-Parolen in der CSU sicherlich nicht mehrheitsfähig. Das (für CSU-Verhältnisse) Debakel 2017 hat die CSU nach den meisten Analysen nach der Wahl wohl vor allem deshalb erlitten, weil CSU-Wähler gerade nicht zu AfD-Positionen neigen und daher auf die etwas panisch anmutenden Versuche von Seehofer, sich etwas weiter rechts zu positionieren, nicht goutiert haben. Die Stimmen wurden im Wesentlichen an die Grünen und die FW verloren, aber nicht an die AfD. Zusammenfassend meine ich, dass man der CSU dankbar sein kann, dass die AfD in Bayern keine Rolle spielt. Um das als Leistung anzuerkennen, muss man nicht sonderlich konservativ sein.


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