Thema:
Re:Digitalisierung und unsere Trägheit flat
Autor: Telemesse
Datum:27.10.19 11:28
Antwort auf:Digitalisierung und unsere Trägheit von drumcode

>Ich denke was wir hier im Automotive Sektor sehen ist ein kleiner Vorgeschmack auf die nächsten Jahre. Die Trägheit der Regierung wird sich rächen. Man hat es die letzten Jahre gefühlt völlig versäumt innovative Industrie Zweige zu fördern und aufzubauen. Solar, Wind. Nicht existent. Die digitale Infrastruktur liegt dank Firmen wie die Telekom meilenweit zurück. Software Firmen wie SAP sind hier noch eine löbliche Ausnahme und hier und da hast du gute mittelständische Software Firmen. Den "Hanf" Trend verpennt man auch völlig. In Bayern nimmt man lieber regelmäßig kleine CBD Stores hoch anstatt einen potentiellen Markt aufzubauen. E-Mobilität und generell neue Ansätze für Mobilität (Fahrrad, Öffentliche auf dem Land) werden sehr zögerlich behandelt. E-Mobilität auf der letzten Meile dürfte den wenigsten ein Begriff sein. Mögliche Sektoren wie die Roboter Industrie (Kuka) wurden bereitwillig an die Chinesen verkauft. Auch werden unsere Sozialsysteme nicht in dem Maße modernisiert wie nötig. Der kommende Umbruch wird völlig ignoriert. Man diskutiert über eine Rente mit 70? Mit welchen Jobs? Man sollte sich eher darauf einstellen, dass in etlichen Branchen Stellen deutlich weniger werden. Und Alternative Branchen müssen erst noch entwickelt werden.
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>Die Job Situation wird meiner Meinung nach noch viel wilder werden. Aufgrund der schwächelnden Auftragslage werden Unternehmen natürlich alles daran setzen Prozesse so gut es geht digital abzubilden. Die Kosten müssen ja irgendwie runter. Was allein an Verwaltungsjobs gekillt werden können sich viele noch nicht ausmalen. Von Förderprogrammen für Umschulungen ist aber auch nichts zu sehen.
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>Kurzum sollte sich der Blick nicht allein auf die Automotive Industrie richten. Man sollte sich jetzt mal sehr genau Potentiale für Zukunftsmärkten ansehen und Notwendiges auf den Weg bringen. Und man muss schleunigst etwas für die soziale Absicherung tun.
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>Die Zeiten vom Kopf in den Sand sind vorbei.


Das Traurige ist nur, daß ich aktuell weder in der Regierung noch in der Opposition jemanden sehe, dem ich es zutrauen würde mal wirkliche Veränderungen in ökologisch/ökonomischer Vernunft anzugehen.


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