Thema:
Re:Dieser Thread ist zu größeren Teilen... flat
Autor: JPS
Datum:26.10.19 13:44
Antwort auf:Re:Dieser Thread ist zu größeren Teilen... von thestraightedge

>>>Ich denke, mit vegetarischer Ernährung wird es grundsätzlich (!) bewusster und gesünder. Mehr Gemüse ist logisch, mehr Hülsenfrüchte, weniger rotes Fleisch, blah.
>>
>>Du denkst also, dass dieses zusammengepantschte Fake-Fleisch gesünder als rotes Fleisch aus vernünftigen Quellen ist?
>
>Nein, ich habe doch genau das nicht gesagt.


Ich hatte mich mit der ersten Aussage aber doch auf diesen Thread hier bezogen und dort lese ich eben nichts von gesunder Veggie-Ernährung, sondern zu 90% von industriell hergestellten Ersatzprodukten mit ihren zweifelhaften Inhaltsstoffen, die auch schon die durchschnittliche Standard-Ernährung ungesund gemacht haben.

Daher haben wir IMO beide ein wenig an der eigentlich beantworteten Aussage vorbeigeredet.

>Es ist die Mischung, die Vegetarismus mit sich bringt und das ganze gesund und nachhaltig macht.

Das bringt aber auch jede andere etwas limitierende Ernährungungsform mit sich. Auch Low-Carb-, Keto- oder Carnivore-Anhänger werden sich stärker mit den konsumierten Produkten auseinandersetzen müssen und sich dadurch im Schnitt gesünder ernähren, als Leute die einfach bei der Ernährung mitlaufen, die uns von Gesellschaft und Supermarktangebot nahegelegt wird.

Die Fleischersatzprodukte sind da für mich einfach nur ein Modetrend, da sie beim Blick auf die Inhaltsangaben für wirklich gesundheitsbewusste Vegetarier/Veganer durchs Raster fallen, so wie viele vergleichbare Mode-Low-Carb-Produkte für gesundheitsbewusste Low-Carb-, Keto- oder Carnivore-Anhänger durchs Raster fallen.

Das sind IMO einfach nur die moderneren Verwandten der Low-Fat Diät-Produkte, die uns auch als "gesund" verkauft wurden und sich nun schön langsam als grober Irrweg herauskristallisiert haben.

Und was "gesund macht" ist halt eigentlich noch viel zu wenig wirklich vollständig erforscht. Viele Lebensmittel haben in den letzten Jahrzehnten mehrfach ihren Status bezüglich Gesundheit geändert (Beispiel Eier/Eigelb).

Auch Deine Einstufung von rotem Fleisch geht in diese Richtung, da es dazu eben nicht wirklich stichfeste Untersuchungen gibt, sondern das zum Großteil auf Beobachtungsstudien mit vielen schwer herausrechenbaren Begleitumständen passiert, wie z.B. dass sich der durchschnittliche Bürger insgesamt einfach weniger mit der Ernährung auseinandersetzt als ein Veganer/Vegetarier. Da kommen dann schnell ein paar Prozent höhere Krankheits-Wahrscheinlichkeiten für den durchschnittlichen Esser von rotem Fleisch zustande.

Der einzige wirklich halbwegs stichfeste Punkt ist, dass die Zusatzstoffe und Zusammensetzung der Industrieprodukte sicherlich nicht die Gesundheit dienen, sondern nur unter voller Ausschöpfung der gesetzlichen Rahmenbedingungen eingesetzt werden um die Produkte haltbar zu machen, besser aussehen zu lassen, die Verarbeitung zu vereinfachen oder die Herstellungskosten zu drücken. Hier kann ein Verzicht relativ sicher als "gesünder" eingestuft werden, da das Zeug eben umgekehrt im Schnitt garantiert keinen Nutzen bringt.

>Und "vernünftige" Quellen ist nunmal relativ. Aus vernünftigen Quellen wird in Deutschland kaum Fleisch verkauft. Wenn Du also das Rügenwalder-Burgerpatty vergleichen willst, dann nimm das TK-Fleisch-Patty aus dem Aldi als Pendant.

Ja, das ist beides Schrott, da sind wir uns denke ich einig. Nur wird das TK-Fleisch von Aldi halt auch nicht dem Kunden als besonders gesund untergejubelt und es ist sehr günstig, während die Preise von dem Rügenwalder-Veggie-Zeug, Beyond-Burger & Co. durchaus aus finanzieller Sicht auch deutlich gesündere Alternativen zulassen würden.

>Wenn Du Biofleisch-Qualität vergleichen willst, dann nimm fairerweise auch im Veggie-Bereich die hochwertigen, teuren Reformhaus-Produkte.

Die hier zum Großteil besprochenen Produkte sind aber halt leider nicht die Reformhaus-Produkte, sondern das Zeug, das - wie in anderen Lagern viele Low-Fat- und Low-Carb-Produkte aus dem Supermarkt - nur einen Trend bedient ohne wirklich konsequent auf die Inhaltsstoffe zu achten.

Wobei auch die Reformhaus-Produkte erst Mal noch nichts über die Nährwerte, sondern nur über deren Herstellung/Verarbeitung, verwendete Rohstoffe und die Vermeidung von unnötigen Zusatzstoffen aussagen. Da gibt es auch genug, was mit ein wenig Recherche zumindest starke Zweifel daran aufkommen lässt, ob man das Produkt als "gesund" einstufen sollte.


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