Thema:
Statussymbole im Allgemeinen flat
Autor: Leviathan
Datum:21.10.19 15:18
Antwort auf:Im Uhren-Thread... von Doc Ower

Sind so Dinge, die ich wohl nie so richtig verstehen werde und fast schon verabscheue. Fette Protzkarre hier, Markenklamotten und sündhaft teurer Schmuck da. Schlimm wird's dann, wenn Schönheit und Ästhetik nur noch mit dem materiellen Wert gleichgesetzt werden. Da werden dann plötzlich auch Camp-David-Klamotten und bestickte Seidenhemden (der Anker darf nicht fehlen) als schön erachtet.

Klar, jeder leistet sich mal was, aber ich find Vergleiche wie "man kauft sich ja auch ne PS5 oder nen geilen Fernseher" unpassend, weil das Zeugs ohnehin nur die wenigen Leute zu Gesicht bekommen, die die eigenen vier Wände betreten. Das ist IMO ne ganz andere Dimension als das permanente Zurschautragen von irgendwelchem Luxuszeug. Da sind Menschen mit Autos für Kaufpreise (Leasing hin oder her) unterwegs, von denen vierköpfige Familien vier oder fünf Jahre lang leben, da werden Uhren gekauft, für die manche Menschen zwei Jahre oder länger arbeiten müssten und ich persönlich (!) hätte dabei alles andere als ein gutes Gefühl, obwohl da sicherlich nicht jeder die gleichen Gedankengänge wie ich hat. Wir sind weder arm noch außerordentlich reich und trotzdem fühle ich mich in meinem Umfeld und auf der Straße fast schon wie ein Bonze, weil ich mir meinen ersten Neuwagen gegönnt habe und das von einer Marke (Kia), die eigentlich ohnehin keine Sau interessiert und nur einen Bruchteil der edleren Karren auf der Straße gekostet hat.

Disclaimer: Mir ist klar, dass hier nicht jeder so tickt, der mal den dicken Max raushängen lässt, sei jedem gegönnt. Die Maße ist hier das Stichwort. Ich bin da sicherlich auch etwas überempfindlich, weil sowas, obwohl ich eine finanziell angenehme Kindheit hat, bei uns nie eine Rolle gespielt hat, ich wiederum aber auch schon Kreise erlebt habe, in denen ich jeden einzelnen gerne an die Wand geklatscht hätte.

/rant


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