Thema:
Re:SPD erneut als zahnlose Mehrheitsbeschaffer flat
Autor: Phil Gates
Datum:17.10.19 18:09
Antwort auf:Re:SPD erneut als zahnlose Mehrheitsbeschaffer von Fritz Schober

>>Anders als früher bin ich gar nicht mehr per se und vehement gegen ein Tempolimit. Die Frage ist nur, ob es wirklich was bringt. Der Anteil derer, die deutlich über 130 fahren, ist schon jetzt sehr gering.
>
>Dann kann man es ja auch einführen CO2 Ausstoß damit verringern,


Wie gesagt, den CO2-Ausstoß wird man damit nicht messbar verringern, und Verbotsgesetze bzw. Beschränkungen müssen grundsätzlich verhältnismäßig sein. Das sehe ich dann aber in Bezug auf CO2 nicht. Am meisten verbrauchen gerade die Spritschlucker übrigens im Stadtverkehr, weil man dauern beschleunigt und wieder stehenbleibt. Bei meinem Auto macht es dank 7G-Automatik vielleicht einen viertel bis halben Liter auf 100km aus, ob ich 130 fahre oder 160. Ja, wenn man noch schneller fährt, dann fängt das Auto das Saufen an, sogar Diesel verbrauchen dann teils unanständig viel. Aber wenn man es ideologiefrei betrachtet, fährt fast niemand wirklich dauerhaft 200 und mehr. Das geht aufgrund der Verkehrsdichte ja allenfalls nachts um 3, und da macht das auch fast keiner, weil es nachts einfach aufgrund der schlechteren Sicht ziemlich gefährlich ist.

>den Stressfaktor für viele verringern, Staus verringern und einen kleinen Sicherheitsgewinn haben.

Dieses Argument sehe ich ja als valide an. Ob das aber den Eingriff in Art. 2 Abs. 1 GG rechtfertigt, weiß ich nicht, bezweifle ich mal.

>Nur Leute welche die Autobahn als ihren Freizeitpark Rollercoaster sehen wird es ärgern.
>


Wer tut das denn, außer ein paar spätpubertierenden Typen mit aufgemotzten Karren? Es ist durchaus möglich, flott voranzukommen, ohne andere und sich selbst zu gefährden oder zu nerven. Und auch legitim. Ich hatte z.B. noch nie einen Punkt und nur einen selbst verschuldeten Unfall ganz am Anfang meiner Karriere, auf der Landstraße, ich bin in einer Kurve auf Laub weggerutscht. Da war ich nicht mal schnell, habe nur aus Unerfahrenheit unterschätzt, was Schmutz auf der Straße bewirken kann.  

>Verstehe auch das "erst sollten wir..." Argument nicht. Man kann mehrere Dinge zeitgleich tun. Also alte Karren nachrüsten bzw. Nachrüstungen fördern und für Neuwagen verpflichtend machen UND ein Tempolimit einführen UND die Elektrifizierung vorantreiben und Solarausbau fördern und und

Keine Frage. Aber man muss auch schauen, ob die Dinge, die man so anordnet, auch sinnvoll sind. Z.B. ist die EEG-Umlage ja ein Hohn, weil sie allein von den Privatverbrauchern bezahlt wird mit mittlerweile über 160 Milliarden Euro und die Stromerzeuger subventioniert, die garantierte Abnahmepreise erhalten, und nicht die EE selbst, und auch ohne Rücksicht auf die Effizienz der EE (Photovoltaik erhält 55% der Förderung, aber nur 20% der EE kommt aus Photovoltaik). Sinnvoller wäre es gewesen, dieses Geld direkt in EE zu stecken, und hierbei effiziente EE zu bevorzugen (was nicht heißt, dass Photovoltaik per se nichts ist, dezentral eingesetzt ist sie natürlich sinnvoll, aber ein PV-Park in der Region Kassel, wo es fast immer regnet, ist ineffizient und ökologisch nicht sinnvoll). Wir haben die höchsten Strompreise in Europa und hinken bei den EEs vielen anderen Ländern hinterher. Das ist ein Skandal. Wir Deutschen sind ja offensichtlich bereit, für EE zu bezahlen, aber die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Effizienz des EEG sind absurd.


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