Thema:
Re:AEW Dynamite Folge 2 flat
Autor: Felix Deutschland (deaktiviert)
Datum:11.10.19 19:41
Antwort auf:Re:AEW Dynamite Folge 2 von HomiSite

>>War nochmal eine Nummer schärfer als die erste, imho. Jericho macht etwas für viele WWE-Zuschauer komplett unbekanntes und nie dagewesenes: Exposition. Er erklärt dem Publikum, dass er einen Stable gegründet hat, warum, und mit wem, und stellt jedes Mitglied dem Publikum einzeln vor. Die Promo allein deswegen eine der besten des Jahres, weil sie eine der absoluten Basics von Storytelling ausführt.
>
>Ich dachte immer, es hieße "show, don't tell"?


Das wäre ja dann in Episode 1 passiert. WWE wäre "Don't show anything and never tell anyone about it".

>:-D Im Ernst, es war gut und sinnvoll und AEW bzw. Jericho traut sich jetzt auch offenere Spitzen gegen die WWE.

Improvisiert. Die Reaktion hat er wohl antizipiert und für den Fall ein Comeback parat gehabt, aber man merkt wie er einen Moment zögert, es rauszuhauen. Slight breaking of kayfabe muss man nicht mögen. Ich fands super, weil er es geschafft hat, mit einem einzigen Satz das Publikum dazu zu bringen, die eigenen Chants peinlich zu finden - fast magisch. Man bekommt fast den Eindruck, der macht das schon ne gewisse Weile ^^

>Vielleicht hat Jericho etwas zu lange geredet, aber dadurch nervt mich jetzt der "verrückte" Ortiz mit seiner Zunge, so dass mit Sammy Guevara schon zwei Typen im "Inner Circle" sind, die ich nicht mag. :-)

Working as intended, sach ich mal.

>Jake Hager, dessen Polohemd-Starren für mich noch funktioniert (und von Jericho FINAL FIGHT-mäßig Haggar genannt wird), hatte später bei seinen Einmischungen leider eher lahme und/oder unsaubere Moves gebracht.

Man wird sehen. Als Enforcer könnte er gut funktionieren. So ne Art American Walter, ohne die Panaché und das gewisse etwas von Walter, freilich.

>Generell hatte diese Folge etwas mehr Videoeinspieler, was letzte Woche gefühlt noch zu wenig war. So wurde Havoc vorgestellt. Dessen Match gegen Allin war gut, angenehm zurückhaltend in Sachen Hardcore. Wobei die Schiedsrichter mich weiterhin verwirren: Beißen durfte Havoc ja zig mal, solange er bis 5 (?) aufhört und bei manchen Tag-Team-Matches hatte ich auch keinen Plan, ob jemand eigentlich nicht gerade angezählt gehört.

Wird wie bei jedem Resthold, der bei jemandem, der in den Seilen hängt, angewendet. Wenn jemand seine Hand am Ringseil hat und ich nen figure four leglock an ihm mache, käme der Ref auch an und würde bis fünf zählen. In der Regel nutzen Wrestler auch die vollen fünf Sekunden aus, die sie das machen dürfen.

>>Davor gabs btw. schon ein Match der Young Bucks gegen Private Party, dass die Young Bucks verloren haben. Dave Meltzer sagt, das Booking wäre doof, weil das TV-Publikum die Young Bucks nur als Fliegenfänger wahrnimmt, die ständig verlieren. Ich sage: Denk das von der anderen Richtung her. Die Young Bucks können sich jetzt nicht superman-booken, weil dann sofort das Geschmäckle dar wäre und AEW wirken würde wie ein Vanity Project von ein paar Heinis, die sich selber mal big time mit Gürteln behängen wollen. [...]
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>Ich war mir im Vorweg nicht sicher, ob die Young Bucks als Co-Aushängeschild im Prestige-trächtigen Turnier so früh aus dem Spiel genommen werden. Aber dann hat man sich für folgerichtig für einen Push der Private Party entschieden, die von allen AEW-Tag-Teams bisher am wenisten Eindruck machten. Wir sprachen hier ja schon ein paar Mal über mögliche Ermüdungserscheinungen bei zu vielen krassen Bucks-Matches, also passte ihr Ausscheiden: Sie waren dominant, aber dadurch zu selbstsicher und haben durch Unachtsamkeit verloren (durch unfaires Eingreifen, wie sie es im selben Match auch getan hatten - Karma).


Ja. Wenn sie die Linie einfach konsequent weiter fahren, erstmal ein zwei Monate ein zwei andere Teams als sie selbst over zu kriegen, können sie immer noch wieder nen Gang höher schalten. Die Leute machen sich nach zwei Sendungen schon Sorgen, dass sie beerdigt werden.

>Beim Pin fiel aber auf, dass dieses Mal die Kamera bzw. Regie nicht immer auf dem Punkt war und wenige Sekundenbruchteile zu spät umgeschnitten wurden. Dafür hat man dann die Werbepause (?) genutzt und die Private Party eine Public Party im Publikum machen zu lassen - auch gut für die Zuschauerbindung.
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>Apropos Überbrückung von Pausen: Ich glaube, bei In-Match-TNT-Breaks hatten letzte Woche die Kommentatoren auch aufgehört zu reden, das war nun nicht mehr der Fall.


Vor allem behandelt die Show Pausen nicht mehr als Pausen. Die Sendung geht, ob im Splitscreen oder nicht, einfach weiter. Die Wrestler machen dann nicht fünf Minuten Restholds und mal ne Irish Whip wie in der WWE, sondern machen Vollgas weiter. Was ich zu gleichen Teilen anerkennungswürdig und frustrierend finde, weil ich die Teile natürlich genauso gern sehen würde wie den Rest.

>>Das Ende war auch cool, normalerweise mag ich diese "Alle kommen raus"-Brawls nicht, weil sie selten erzählerisch motiviert sind. Hier schon, und jeder neue der dazulief, ergab im Zusammenhang Sinn. Darby Allin mit dem Skateboard, lololol ^^
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>Zwar gab's ja letzte Woche auch einen ähnlichen Abschluss, aber wie du schreibst passte es - now it's personal and just the beginning ... Match zuvor war auch gut (und wurde ja auch durch Being the Elite zusätzlich legimtiert: "Wo warste, Hangman?!") , obschon Dustin altersbedingt sicher nicht in best shape ever mehr ist, wie Cody in einem Post-Show-In-Ring-Schnipsel auf Twitter behauptete. :-D


Och, Dustin kann immer noch gut abgehen. Die Gegner waren in dem Fall halt nicht die Kragenweite, mit denen er dauerhaft sich wird messen dürfen.

>>Den "Heel Turn" von MJF heben sie sich hoffentlich noch ne Weile auf, so geil dumm wie er vom Publikum bejubelt wird weil er das SALT OF THE EARTH ist, wie jeder weiß!
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>Hier war ich übrigens erstmals emotional involviert und richtig gespannt, was passieren wird. Mit MJFs im Raum stehenden Verrat gegenüber Cody kann die AEW jetzt herrlich spielen.
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>Noch kurz zu Mox vs. Spears: Ohne Bart und alberne Kontaktlinsen sind Shawn Spears aus wie ein Knuddelteddy! :-) Das Match war cooles Gebrawle, Jon Moxley ist echt so ein cooler "Verkäufer". Jedoch wurde die Wirkung leider dadurch untergraben, dass Pac aus Gründen bei den Kommentatoren saß. Er hat da eine sehr coole Ihr-seid-alle-scheiße-Haltung an den Tag gelegt, die aber im Kontext mit Jericho und auch MJF nicht so ganz frisch wirkt. Und vor allem wurde viel zu oft nicht über das gerade laufende Match geredet!


Shaun Spears geht mir meeeeeega am Arsch vorbei. Neben Jack Swagger für mich eines der egalsten Roster-Mitglieder.

>Ende dann cool: Man wartet ganze Zeit auf Pacs Eingreifen, stattdessen erscheint Omega, um sich für letzte Woche zu "bedanken" mit Stacheldrahtwaffen. Doch dann wird Kenny von Pac umgehauen (passt auch) und alles wird vertagt - Zuschauer vielleicht etwas enttäuscht, aber weiter gehypet auf Mox vs. Kenny (vs. Pac).

Die Zuschauer haben danach ein Dark Match zwischen Omega und Joey Janella geboten bekommen, das fast 30 Minuten ging und der absolute Wahnsinn gewesen sein soll. Dienstag wissen wir mehr.

>PS: Frauenmatch war okay. Mir fehlt zu oft der Impact.
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>PPS: Ist Brock Lesnar eigentlich ein guter Wrestler oder "bloß" ein E.-Honda-mäßiger MMA-Kämpfer?


Brock Lesnar ist einer der besten Wrestler überhaupt und ein hervorragender MMA-Kämpfer gewesen. Der muss keine Shooting Star Press vom dritten Ringseil machen (Hab ich ihn aber mal machen gesehen, man bekommt Angst um den Mann, aber er schaffts), um ernstgenommen zu werden. Alle MMA-Leute könnten alle klassischen Wrestler in jedem Roster innerhalb von 60 Sekunden töten (Ausnahmen bestätigen die Regel, zudem hat Jack Swagger mind. einen Kampf gegen einen ziemlichen Bordellathleten bestritten). Lesnar hatte auch schonmal ein (Pro-Wrestling!) Match gegen eine Sumo-Legende (Akebono), aber was ein "E.-Honda-mäiger MMA-Kämpfer" sein soll, kann ich dir nicht wirklich sagen.

Edit: Damit meine ich natürlich nicht, dass all diese Skillsets vergleichbar sind und die Fähigkeit, in einem von diesen erfolgreich zu sein, gleich bedeutet, dass man es in dem anderen auch wird. Ich bin tatsächlich der Meinung, dass Lesnar einer der besten Pro-Wrestler zur Zeit ist, weil er, wenn er will, wirkliche Schlachten liefern kann, hervorragend sellt und schlicht in jeder Faser wie die Naturgewalt rüberkommt, als die er vermarktet wird.
In MMA widerum kamen ihm andere Angewohnheiten zugute; der Kampf- und Kraftsportbackground, die technische Begabung, das Mindset, solche Sachen.

NFL hat er sogar auch mal versucht, aber darin war er ähnlich kacke wie im Referate halten.


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