Thema:
Re:Also ehrlich... flat
Autor: Link
Datum:11.10.19 14:53
Antwort auf:Re:Also ehrlich... von spinatihero

>>Ach komm, nur weil ich zufällig mal über einen obskuren Western gestolpert bin, bin ich noch lange kein Western-Kenner. Keine Ahnung, wie gut er sich mit Anime nun wirklich auskennt, aber das ist für mich kein hinreichendes Indiz.
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>Du hast ihn als Nichtkenner eingestuft. Ich habe lediglich geschrieben dass er einen Anime nennt den nicht jeder kennt. Die klassischen "drüber stolper" Animes sind meist andere. Dazu kennt er offensichtlich auch die Ghibli Sachen. In Endeffekt ist es aber auch Wurst, denn es ändert nichts an der Ausgangslage.


"Meist" die anderen und Ghibli kennt ja nun praktisch jeder, sogar ich als definitiver Anime-Nichtkenner ... die Faktenlage ist dünn, aber egal.

>>Nö, wo? Er nennt ein Beispiel, das ihm einfällt und das zumindest in diese Richtung geht, ohne aber zu sagen: Das ist Nazikram. Im Vordergrund steht ganz klar die Frage.
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>So blöd bin ich jetzt nicht. Es wird öfters so bei Fragen eine indirekte Richtung vorgegeben um Aufmerksamkeit zu erregen. In seinem Post versetzt er quasi jede Info mit einem Fragezeichen. Natürlich gibt er eine Richtung vor und stellt nicht lediglich die Frage.


Er beendet zwei Fragen mit Fragezeichen. Das andere Frage steht am Ende eines Satzes, der eine Tatsache wiedergibt, ist also eher Ausdruck des Unglaubens. Wie man da irgendetwas herauslesen will, erschließt sich mir nicht.

>>Sorry, was wird hier nicht alles gepostet? Allein in diesem Thread? Ziemlich vieles davon könnte man bei so einem Ereignis als "ziemlich daneben" einordnen.
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>Nur weil andere Dreck schreiben können also alle Dreck schreiben? Das ist doch mittlerweile auch ein ausgelutschtes Argument.


Aber nur bei diesem Post ist es so dermaßen abgegangen, das wirst Du ja wohl einsehen. Und gerade bei diesem Post finde ich es arg übertrieben.

>>Aus Respekt vor den Opfern könnte man sich erstmal vieles sparen: Mutmaßungen über den Hintergrund des Täters, Medienkritik, AfD-Gebashe (so berechtigt es auch ist), einfach weil es erstmal um die Opfer gehen sollte.
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>Das alles ist aber was anderes als Animes in Spiel zu bringen. Das die AfD einen Anteil an seiner Denke hat dürfte deutlich näher liefen als dass Animes Menschen zu radikalen Amokläufern macht. Über den Rest lässt sich streiten, ändert aber dennoch nichts daran dass wir aufhören müssen am Thema vorbei zu diskutieren.
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>> ... also wieso ausgerechnet diesen Beitrag an solchen Maßstäben messen?
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>Weil er zeigt wie weltfremd einige im Netz mittlerweile denken.
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>>Und bei diesem Täter existiert nun mal offenbar eine Verbindung zu Subkulturen und Nerdtum, daher finde ich die Frage danach durchaus relevant.
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>Die Verbindung ist doch eindeutig 4Chan, und dort gibt es nun mal Bezüge zu jeder Kultur. Das hat aber null mit Subkulturen sondern der Tatsache zu tun, dass in deren Politik Forum rechtes Gedankengut Genau so ungefiltert verbreitet wird wie Kinderpornografie als Manga getarnt.


War aber halt mal ein Nerdforum, oder?

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>> Es wird ja gerade kein kausaler Zusammenhang konstruiert. Aber tut mir leid, die Frage müssen wir als Nerds aushalten.
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>Nö müssen wir nicht, außer wir verschließen unsere Augen bewusst vor den tatsächlichen Gründen. Das passiert eben immer. Solche Dinge passieren seit Jahren, und obwohl eigentlich alle wissen wie es dazu kommt wird gerne irgendwas gesucht um ein ruhiges Gewissen zu haben.


Mein Gott, es ist halt ein Randaspekt. Behauptet doch keiner, übrigens auch er nicht in diesem Post, dass das jetzt irgendwie ein zentraler Punkt wäre. Und auch über Randaspekte darf man diskutieren, bzw. war das noch keine Diskussion, sondern nur eine Nachfrage.

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>>Aber wäre es als Nicht-Eingeweihter nicht geradezu vorbildlich, seine Frage so zu formulieren: "Hey, ich habe gehört, der Täter hat solche Spiele gespielt. Liebe Gamer, was ist da los? Ist der Typ einfach nur ein brutales Arschloch oder gibt es bei euch so was wie eine gewaltverherrlichende Subkultur?" Eigentlich schade, dass kein Politiker usw. darauf kommt, sich dem Thema auf diese Weise zu widmen.
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>Wer solche Fragen stellt ist für mich halt ein dummer Mensch, und es gibt ja auch jetzt noch Politiker die glauben, das Spielen eines Ego Shooter die Realität lehren und abhärten. Solche Fragen waren vor 20 Jahren schon naiv blöd, und heute, bei zig Millionen Spielern, wissen auch die meisten Politiker dass es grundlegende Probleme bei so einem Menschen geben muss, dass er solche Taten begeht.


Jein. Überleg Dir mal, wovon Du keine Ahnung hast und wo Du deshalb Deine Vorurteile hast. Es gibt sicher den einen oder anderen Bereich. Klar müssten wir im Prinzip weiter sein, aber dass Shooter auf jemanden, der null Erfahrung mit Spielen hat, erstmal befremdlich wirken, kann ich ehrlich gesagt verstehen. Auch da müssen Fragen erlaubt sein. Ist jedenfalls viel besser, als gleich kausale Zusammenhänge zu konstruieren, wo keine sind.

>Es ist und bleibt ein gesellschaftliches Problem, kein mediales. In den USA gibt es gefühlt monatlich Meldungen von Menschen die um sich ballern. Dank des Internets und der sozialen Medien haben Amokläufer nun auch eine ungefilterte Aufmerksamkeit, die gepaart mit rechten und radikalen Gedankengut aus der Politik, viele ermuntert den gleichen Weg zu gehen. Da halte ich mir nicht über so einen Quatsch wie Subkulturen oder Egoshooter auf. Würde es da Zusammenhänge geben, müsste es viel mehr Amokläufe geben.

Es ging doch überhaupt nicht um kausale Zusammenhänge. Sondern um die Frage, ob es so eine Subkultur gibt. Das ist was anderes.

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>>Ja, und leider steht das Ganze in einem Zusammenhang mit Foren, in denen es ursprünglich mal um Nerdthemen ging ... tut mir leid, aber gerade wenn es einem um die Hintergründe geht, ist die Frage berechtigt, so unangenehm das für unsereins auch sein mag.
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>Diese Foren sind doch DANK der Berichterstattung seit Jahren so bekannt. Gestern bei Illner auch zig mal der Hinweis dass es bei 4chan ungefiltert zugeht. Richtig ist auch dass Terrorgruppen über diverse Chats über die PS4 kommunizieren, es würde aber keiner auf die Schnappsidee kommen Sony, Spieler etc in die Terror Ecke zu stellen. Auch bei Facebook gibt es solche Aktivitäten wie bei 4chan, nur sind die Gruppen dort nicht öffentlich und somit schwerer beizutreten.
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>Richtig müsse die Frage dann ja lauten ob Nerds besonders anfällig für Rekrutierungen sind. Das schließe ich sogar nicht aus, da der von Medien dargestellte "klassische" Nerd als Einzelgänger und Loser dargestellt wird, und somit besonders einfach zu beeinflussen ist. Das sind alles aber keine neuen Erkenntnisse und wurden vor Jahren schon in Werke wie "Die Welle" behandelt und betrifft mehr Menschen als nur Nerds. Aus dem Grund finde ich es für nicht zielführend solche Fragen zu stellen.


Selbst wenn es nicht zielführend ist, ist so eine Frage kein Grund für Nerdrage.

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>>Ich will 677220 hier gar nicht groß verteidigen, aber ich fand es doch bezeichnend, mit welcher Verve hier auf eine Frage reagiert wurde. Vielleicht geschieht 677220 das ganz recht, wenn man z.B. an seine Posts im Klima-Thread denkt, dieser Post hatte diese Reaktion aus meiner Sicht aber nicht verdient.
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>Mir ist es auch Wumpe ob er angeblich Troll ist oder nicht. Es war mir auch nicht bewusst dass er von einigen so gesehen wird. Ich fand seinen Post eben aus anderer Sicht nicht zielführend, da es am Kern vorbei geht und -hier ist sie wieder- eine Nebelkerze ist. Wahrscheinlich stellt er auch bezüglich des Klimas ähnliche Fragen, die am Kern des Problems vorbei gehen.
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>Es geht mir auch nicht darum ihm das Wort zu verbieten. Mir geht es einfach nur auf den Sack wenn vor allem Medien Zusammenhänge suchen, um von ihrer eigenen Verantwortung abzulenken. Ohne den Attentäter zu kennen scheint er ha wieder in eine Schablone zu passen, in der sehr viele passen. Wenn es dann allein in Deutschland auf Twitter und Facebook dermaßen viele rechts motivierte Hass Posts gibt, dürften immer mehr dadurch getriggert werden aktiv zu werden. Wenn ich dann Fragen von ihm oder Politiker lese, die nach abwegigen Antworten suchen, bekomme ich den Eindruck Verantwortung wird von uns weg geschoben. Das macht auch der Trump gerne wenn er meint, es sei ja nicht der Ton den er anschlägt oder laschen Waffengesetze, sondern das seien ja "kranke" Menschen die das machen, und wenn sind es ja Videospiele dafür verantwortlich.
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>Eventuell meinte er es mit der Frage nicht so, und er  bekam von mir Kritik, die sich eher an andere richten sollte. Mir gehen solche Scheindebatten aber einfach auf den Keks da sie nicht die Wurzel des Problems betrachten.


Das geht mir doch genauso. Für mich wurde hier nur massiv überreagiert - auf eine simple Frage. Er hat keinen kausalen Zusammenhang hergestellt, er hat nirgendwo behauptet, dass Animes irgendwie schlimmer wären als Hitler oder mindestens als die AfD, nö, es war eine Frage. Hintergedanken kann man natürlich unterstellen, muss man aber nicht.

Belassen wir's dabei, wir sind ja eigentlich eh derselben Meinung.


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