| Re:Die AfD reagiert wie erwartet |  |
>Was gibt es da einzuschätzen? Der Aufschwung kam mit dem Rechtsruck - andere Inhalte waren ja kaum transportiert. Kaum noch Eurokritik, komplette Konzeptlosigkeit für alle anderen politischen Themen - aber viel Xenophobie, Anti-Merkel und Ausländerfeindlichkeit, Verbrüderung mit Pegida und Identitäten usw. Was gibt es da an Fehleinschätzung? Das kannst Du alles nachlesen.
Es ist natürlich das Thema. Aber das heißt ja immer noch nicht, dass die AfD wegen ihrer Rechtsaußen-Ausfälle gewählt wird. Gewählt wird sie, weil sie sich als einzige Partei mit dem Thema auseinandersetzt. Welche Partei macht den Wählern, die gegen ungezügelte Willkommenspolitik sind, denn sonst ein glaubhaftes Angebot?
Auch hier hilft wieder der Blick nach Österreich. Zuwanderung war lange das Gottseibeiuns-Thema, mit dem kein Blumentopf zu gewinnen war. Hat niemand angerührt. Dann kam die FPÖ und hat das Thema besetzt und damit begann der Aufstieg. Fast forward nach heute: Der Erfolg von Kurz resuliert zu einem wesentilchen Teil daraus, dass die ÖVP unter Kurz das Thema endlich auch besetzt hat und die Wähler damit eine Alternative zu Rechtsaußen hatten. Plötzlich musste man nicht mehr "die Krot schlucken" und rechtsaußen wählen, wenn einem das Thema wichtig war. Schau Dir an, wo die VP heute steht. Viele Leute haben die FPÖ nicht wegen, sondern trotz ihrer Rechtsaußen-Einzelfälle gewählt. Und sind abgewandert, sobald sie eine Alternative in der Mitte hatten.
Und bei der AfD sehe ich das genauso. Die werden gewählt, weil sie das Thema besetzen, trotz ihrer Rechtsaußen-Rülpser und nicht wegen ebensolcher. Wenn die AfD weiter wachsen möchte, kann sie sich nicht als "gemäßigte NDP" positionieren.
>Natürlich wird die AfD nicht zur NPD. Dafür sind sie parteipolitisch zu geschickt. Sie haben aber genau deren Wählerschaft fast komplett geködert, siehe auch Analysen zur Wählerwanderung - und das lässt nunmal tief blicken.
Nur weil irgendwelche Spinner vom Schwarzen Block eher Grün als sonst was wählen, lässt das auch nicht tief blicken im Hinblick auf die Grünen. Das Argument erschließt sich mir nicht.