Thema:
Re:Wir sind doch selber schuld flat
Autor: Telemesse
Datum:07.10.19 12:49
Antwort auf:Wir sind doch selber schuld von Rand al'Thor

>Genau für ihre Rückgratlosigkeit wählen wir die Politiker doch. Wenn uns einer sagt, was wirklich notwendig wäre, dann ist der schneller weg vom Fenster, als man "Veggie-Day" sagen kann.
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Also ich wähle Politiker eigentlich nicht wegen ihrer Rückgratlosigkeit sondern eher als Vertreter meiner Interessen. Und nichts anderes sind Politiker. Interressenvertreter ihrer Wählerschaft. Je rößer die Wählerschaft umso größer auch die Interressenvielfalt. Die Aufgabe besteht also darin das umzusetzen was letztendlich auch machbar ist. Das umsetzen von vermeintlichen Notwendigekeiten ohne Mehrheitsmandat gibt es in der Demokratie einfach nicht.
Nicht mal die Grünen würden/könnten ihre aktuellen Ökologischen Forderungen ohne signifikante Abstriche umsetzen, selbst wenn sie die alleinige Regierung stellen würden.

>Unsere Lobbyisten haben genau jene Redakteure auf Speed Dial, die die benötigten Änderungen hauptberuflich skandalisieren und den Leuten erzählen, die Wirtschaft würde kaputt gehen, wenn das angefasst würde oder dass das ja alles nichts bringen würde wenn die USA und China nicht mitmachen würden.
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Die ganze Welt besteht aus Lobbyisten und alle versuchen ihren Anliegen Priorität zu verleihen. Ob Industrie, Naturschutzverbände, NGOs etc.  Und das es wirtschaftlich schwächelt ist jetzt nun auch kein vages Gerücht mehr. Da brauchst du nur die Auftrags- und Aussichtslage der Deutschen Schlüsselbranchen Automobil-, Anlagen- und Maschinenbau anzuschauen. Continental, Siemens, Schäffler, Bosch, Mercedes, BMW u.s.w.. Überall stehen Kurzarbeit, Arbeitszeit- und Lohnkürzungen sowie Kosteneinsparung und Investitionsstop auf der Tagesordnung. Die Bundesregierung möchte ich sehen die dann sagt: Ist mir doch wumpe, wir verabschieden jetzt noch ein paar zusätliche Gesetze die eure Auftragslage noch weiter verhageln.


>Selbst die Grünen wollen nicht mal eine Viertel des wirklich notwendigen CO2-Preises eintreiben: 40 von 180 Euro/Tonne, und sie sind damit immer noch Anführer der Unwilligen. Zwar sind sie gegen Ölheizungen, wollen dafür aber weiterhin Holzöfen fördern. Obwohl diese auch klimaschädlich sind.
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Tja, Holzöfen ist halt ein Symbol, das wohl viele Wähler der Grünen direkt treffen könnte. Und da ist wohl der Tenor: Bevor ich meinen Holzofen abbaue soll erst dem Nachbar seinen dickes SUV verboten werden.


>Wir können nur hoffen, dass die Chinesen möglichst bald keine Verbrennungsmotoren mehr zulassen werden und die deutsche Automobilindustrie dann endlich umsteuern muss.

Ich kann jetzt nicht erkennen, daß die Automobilindustrie gänzlich untätig wäre. Von allen Marken kommen immer mehr Hybrid und reine E-Modelle über alle Baureihen und Preislagen. Das wird alles kommen. Das geht aber aus rein pragmatischen Gründen einfach nicht von jetzt auf gleich.


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