Thema:
Re:Kindergartenwechsel? - Bericht von heute flat
Autor: Transistor
Datum:02.10.19 12:23
Antwort auf:Re:Kindergartenwechsel? - Bericht von heute von Phil Gates

>Sorry, aber in dem Fall hat die Erzieherin m.E. richtig reagiert. Auch wenn es weh tut, man muss den Kindern auch mal Grenzen setzen. Selbstverständlich würde fast jedes Kind manchmal am Liebsten den ganzen Tag mit Mama und Papa verbringen. Die Zwänge wie Arbeit etc. versteht ein Kind halt nicht, das macht auch keinen Sinn, dann zu sagen: "Hör mal, Laura-Sophie, der Papa muss arbeiten, hier ist es doch auch schön." Sie brüllt halt, weil es ihr gegen den Strich geht und sie bei Papa bleiben will. Das geht aber nicht, und das muss sie lernen.

Ernsthaft? Es geht schon mal damit los das Handgreiflichkeiten und Kind mal eben kommentarlos unter den Arm klemmen gar nicht gehen. Es hätte nur noch gefehlt das es eine Ohrfeige gegeben hätte.In welchem Pädagogiklehrbuch lernt man denn so etwas? Zumal die Erfahrungen in der Kinderkrippe vollkommen andere waren - obwohl sie sich dort auch schwer getan hat mit dem selbst reingehen. Auf dem Arm übergeben ging in der Krippe und im Kindergarten (als es die Erzieherin noch gemacht hat) immer.
Normal wäre das Vorgehen Ablenkung (z.B. mit Spielzeug), ggf. ein neues Ritual entwickeln (Kind wartet an Tür und wird von der Erzieherin an die Hand genommen und abgeholt) oder - sofern möglich - verbal ins Zimmer bewegen.
Es geht ja nicht darum, dass sie nicht in die Kita geht sondern wie man es pädagogisch sinnvoll eintütet.

Und auch vorher im Verlauf heute hätte es deutlich sinnvollere Möglichkeiten gegeben:

- Wenn ein Kind selbständigt an der Tür steht was sich eh schon schwer tut mit der Gewöhnung wäre mal eine kurze positive Ansprache auch vom Tisch aus problemlos möglich gewesen (warte kurz mit dem Papa, ich hole dich gleich ab, dann kannst du hier mitmachen, wir haben schon auf dich gewartet)

- Wenn ich sehe, dass sich ein Kind schwer tut mit der Eingewöhnung gehe ich als ausgebildete (?) Erzieherin auf die Eltern zu und bespreche was zu tun ist und verdrehe nicht nur die Augen mit "ich kann da nichts machen", wenn schon die Eltern auf mich zukommen müssen

-Auch an der Treppe kann man es kurz in den Arm nehmen und trösten während der Papa geht ohne es gleich hochzuzerren und quasi körperlich zu züchtigen

- ...

Aber ich habe mir mittlerweile überlegt, wie ich es angehen werde. Ich werde meine Mutter mal fragen, ob sie mal früh eine Woche mitkommt. Das hat 2 positive Aspekte:
a) es klappt direkt weil mal für unsere Tochter der Übergabeprozess anders gestaltet wurde
b) meine Mutter hat über Jahrzehnte Kindergärtnerinnen ausgebildet und kann gleich mal einen kritischen Blick auf die Erzieherin werfen und entweder ihr direkt kompetentes Feedback geben oder uns mit entsprechenden Argumenten zu einem Gruppenwechsel raten

Transistor


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