Thema:
Re:Kindergartenwechsel? flat
Autor: X1 Two (deaktiviert)
Datum:01.10.19 14:31
Antwort auf:Kindergartenwechsel? von Transistor

>Hi,
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>unsere Tochter ist 3 Jahre alt und geht nach der Kinderkrippe nun seit einem Monat in den Kindergarten im gleichen Haus. In der Krippe lief so weit alles gut und auf die "große Gruppe" hatte sie sich gefreut. Leider stimmt die Chemie zwischen der Erzieherin und uns Eltern aus diversen Gründen immer weniger und auch die Tochter will nur sehr ungern ins Gruppenzimmer, scheint sich dort dann aber wieder zu fangen.
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>Beispiele:
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>- Bei uns im Kindergarten (und auch vorher in der Krippe) gibt es die Regelung, das die Eltern eines Kindes für die Obstversorgung der Woche zuständig sind. Die Erzieherinnen scheiden es dann auf und geben es in der Obstpause. Nun habe ich gesehen, wie in der Gruppe eine halbe Melone unabgedeckt, ungekühlt und inmitten spielender Kinder im Gruppenzimmer rumlag. Nach 2 Tagen war sie weg und der Nachwuchs hat stolz verkündet, dass es Melone gab. Erzieherin darauf angesprochen - nur Rumgeeiere und Ausflüchte. Also freundliche (!) Meldung an die Kita Leitung, die natürlich auch gesagt hat - geht gar nicht und mit der Erzieherin gesprochen hat. Stimmung ist bei ihr nun entsprechend.
>Aus meiner Sicht handelt es sich dabei auch nicht um ein Versehen sondern um eine grundsätzlich verquere Einstellung zum Thema Hygiene in einer öffentlichen Einrichtung. Wer weiß was da noch los ist wenn ich es nicht sehe.
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>- Tochter wehrt sich mittlerweile mit Händen und Füßen in der Umkleide überhaupt noch ins Zimmer zu gehen (heute ging es zufällig mal wieder). Fragt man sie warum und was sie denn schönes in der Gruppe machen kam u.a. Frau xyz hat immer nur ihr Handy in der Hand. Ok, in dem Alter wird viel erzählt aber irgendwas wird dran sein.
>Erzieherin mal darauf angesprochen, wie wir die Übergabe/das Reingehen besser lösen könnten: "Ich kann da nicht viel ausrichten, das müssen sie machen. Lassen sie sie einfach in der Umkleide sitzen und gehen. Nur nicht zu lange hinauszögern (Kind hängt da aber schon an meinem Bein, rennt mir hinterher wenn ich kurz entkommen kann und schreit/weint die ganze Zeit)"
>a) finde ich es seltsam das ich das ansprechen muss und so etwas nicht vom Fachpersonal kommt (in der Krippe hatten wir das auch mal kurz und da wurde direkt auf mich zugegangen) und b) hat doch wohl die Erzieherin die deutlich besseren Karten von Wegen: "Komm rein, wir freuen uns auf dich, schau mal was wir schon tolles machen, willst du gleich mitspielen?" Stattdessen wird mal kurz komm rein gesagt und dann gleich wieder irgendwo in der letzten Ecke des Zimmers verschwunden. Mit anderen Worten - die pädagogischen Skills sind sehr überschaubar.
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>Das waren jetzt nur Beispiele aus 4 Wochen. Was macht man nun? In 4 Wochen ist sie noch nicht so fest in der Gruppe verwurzelt, dass jetzt ein Wechsel der Einrichtung wahrscheinlich noch am ehesten sinnvoll wäre. Oder sagt man sich: "Woanders ist es auch nicht anders" und bleibt dort...aber es geht hier immerhin noch um 4 Jahre.
>Wie würdet ihr das handhaben bzw. wie habt ihr das im Zweifelsfall gemacht?


Die wesentliche Frage ist doch: Gäbe es überhaupt die Möglichkeit zu einem Wechsel? Man muss sich ja nicht ohne Grund in den meisten Städten bereits bei der Geburt um den Platz bemühen, ein Wechsel dürfte nur mit erheblichen Mehrkosten in einen privaten Kindergarten überhaupt möglich sein.

Außerdem muss man natürlich bedenken, ob dadurch das soziale Gefüge (wenn sie eh schon Kinder aus der Zeit vorher kannte) nicht auseinandergerissen wird. Wo liegt die Schule, kommen die Kinder aus dem Kindergarten dort wieder zusammen? Wird schwer, dort Anschluss zu finden, wenn sich jetzt zwei Jahre lang Grüppchen bilden.

Generell würde ich eher erstmal den Konflikt lösen. Das Kind darf auch nicht lernen, dass es schon seinen Willen bekommt und im Problemfall der einfache Weg gewählt wird. Was machst du dann, wenn ihr der Klassenlehrer nicht passt? Auch als Kind muss man zuerst mal lernen, dass nicht immer alles hundertprozentig so läuft, wie man sich das wünscht. Sonst erzieht man sich nur ein Monster heran.


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