Thema:
Re:Zum Zusammenhang zwischen Aufschwung und KP... flat
Autor: Hattori Hanzo
Datum:30.09.19 19:48
Antwort auf:Zum Zusammenhang zwischen Aufschwung und KP... von Kilian

>>Man sollte diesen Fortschritt nicht kausal mit der Kommunistischen Partei verbinden.
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>Doch, diesen Zusammenhang sollte man (an)erkennen. Was dabei natürlich nicht beantwortet wird, ist die Frage, ob den Kuomintang (den im Bürgerkrieg unterlegenen und nach Taiwan geflohenen Nationalisten) das nicht auch gelungen wäre, womöglich sogar ohne die Hungersnot unter Mao Zedong.
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>Die Entwicklung Chinas hat unter der KP sehr unterschiedliche Fortschritte (und Rückschritte) gemacht, die immer sehr stark mit ihrem jeweiligen Führer zusammenhingen.
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>Der Große Sprung Nach Vorne unter Mao Zedong war ein großer Fehler, der Millionen Chinesen das Leben gekostet hat. Deswegen hat bereits Maos Nachfolger Deng Xiaoping dessen Politik revidiert, das Land geöffnet und die Wirtschaft reformiert. Zitat Wikipedia:
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>„Er brachte China auf einen wirtschaftlichen Liberalisierungskurs, der zu einer schnellen Verbesserung der materiellen Lage fast aller Chinesen führte. (...) Für hunderte Millionen von Menschen verbesserte sich während Dengs Regierungszeit die Lebensqualität spürbar. Über die Reformen Deng Xiaopings sagt man deshalb, dass sie den größten Wohlfahrtsgewinn aller Zeiten erreicht haben, den ein einzelner je zustande gebracht hat.“


Das ganze nur Deng Xiaoping zuzuschreiben greift zu kurz, vor allem da die Vorarbeit und die Umsetzung auch zu großen Teilen dem chinesischen Premierminister Zhao Ziyang und seinem Team zugeschrieben werden müssen. Den kennt nur leider fast niemand, da er in China 1989 in Ungnade gefallen ist, weil er, für Deng und die Hardliner, etwas zu nah an der Seite der Demonstranten stand. Er war bis zu seinem Tod in Hausarrest und ebnete so den Weg für die neue Führungsgeneration unter Jiang und später Hu.



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>Sein Nachfolger Jiang Zemin hat dieses Erbe weitergeführt und dessen Nachfolger Hu Jintao dieses zumindest nicht ruiniert. Unter Xi Jinping enwickelt sich China wirtschaftlich weiterhin stark und die Bevölkerung ist, was ihre Grundbedürfnisse angeht, so abgesichert wie nie zuvor. Aber dafür betreibt Xi einen besorgniserregenden Personenkult, greift aggressiv nach Macht und zwingt der Bevölkerung heftige Reformen auf, bspw. wenn es um ihre „totale Überwachung“ geht.
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>So bemerkenswert Chinas Aufstieg auch ist: Es hat noch viel Arbeit vor sich. Dabei sollte es natürlich nicht vom Weg abkommen und mit solchen Leuten wie Xi umzugehen wissen.


Und was Chinas wirtschaftliche Entwicklung angeht: Die ist schon längst nicht mehr so stark, auch da gibt es in bestimmten bereichen Probleme. Ich würde sagen, durch den Handelskrieg, die Proteste in HK, die schwächelnde Wirtschaft steht Xi auf so wackeligen Füßen wie nie zuvor, vllt. deswegen der krasse Personenkult?


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