Thema:
Re:Der Verfall von Sitte und Moral... flat
Autor: Brat
Datum:26.09.19 20:36
Antwort auf:Re:Der Verfall von Sitte und Moral... von Melanie

>>Und die Tatsache dass straightedge und co das nicht auffällt, halte ich für ein Anzeichen von sehr starkem Tunnelblick
>
>Irgendwie reden wir aneinander vorbei. Natuerlich sollte man ueber diese Probleme sprechen duerfen, allerdings kommt es darauf an, wie man das tut. Wie ich schon sagte, jemanden als mentally ill zu bezeichnen hat eine gewisse unterschwellige Bedeutung, ueber die Du Dir nicht so ganz im Klaren zu sein scheinst. Ich wuerde in einer normalen Diskussion niemals jemanden als mentally ill bezeichnen, genauso wenig wie Du zum Beispiel Biden als total verkalkt bezeichnen wuerdest. Mentally ill ist mehr als “geisteskrank” zu verstehen. Nur darum geht es mir.


Ja, ein bisschen reden wir aneinander vorbei.
Ich habe die Antwort auf deine Nachricht aber auch eher allgemein geschrieben. Weil ich nicht auf jeden einzeln antworten wollte, und diese Nachricht war gerade offen. Ja, meine Faulheit ist grenzenlos.

Mir ist schon klar wie mentally ill rüberkommt. Das hätte ich wohl eindeutiger vermitteln sollen. Und natürlich ist schon die reine Erwähnung nicht notwendig und schon in sich offensiv.

Was ich vor allem sagen will, ich denke dass das Interview sehr kalkuliert war.
Sein Argument war, wenn nicht korrekt, dann zumindest ein relativ legitimer Standpunkt den man diskutieren kann. Und seine Wortwahl war bewusst provozierend und nahe an der Grenze, hat die Grenze aber eindeutig nicht überschritten. Und auf keinen Fall rechtfertigt es diese Reaktion, das sofortige Abbrechen des Interviews, und übergehen zu persönlichen Angriffen und eine geforderte Entschuldigung.
Das war die schlechtestmögliche Reaktion. Wenn er den ersten Clown stattdessen hier festnagelt, kann es sein dass er etwas Blödes sagt oder sich sogar um Kopf und Kragen redet, oder er rudert zurück und wirkt wie ein Feigling. Stattdessen tut der zweite Typ genau das was sich der Clown von anfang an gewünscht hat: eine cholerische Überreaktion der Sprachpolizei. Und das passive Publikum bekommt nur mit: der Konservative war zwar ein bisschen schroff, aber hatte wohl recht, aber der Linke hat nur rumgeschrien.

Wie schon geschrieben, das war die Chance auf den Siegestreffer, und stattdessen schießt er ein Eigentor. Das ist eine Niederlage auf ganzer Linie, und wird von vielen hier auch noch als positiv bewertet.

Das erinnert mich ein bisschen an ein Interview mit den Proud Boys. Auf die Frage was sie eigentlich wollen meinten sie: Nichts, wir gehen nur auf und ab, warten bis Antifa auftaucht und sich vor versammelter Presse aufführt wie Neandertaler, und dann gehen wir auf ein Bier.
Und sie fallen darauf rein. Immer und immer wieder.


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