Thema:
Re:Paar Beispiele für positive Anreize flat
Autor: dixip
Datum:25.09.19 18:10
Antwort auf:Re:Paar Beispiele für positive Anreize von Doc Ower

>Wir haben alles nach Demeter-Standard,

Du kaufst heute alles nach Demeter? Ok. Und gut!!!
Ich kaufe jetzt zunehmend ein bißchen mehr nach Bio. :)

>und das kost einfach Unsummen. Da würde man 7% billiger deutlich in der Geldbörse spüren.

Interessiert aber doch die Masse nicht. Du kaufst das, weil Du die Qualität haben willst. Größere Teile der Gesellschaft wollen/müssen (Geld!) nicht so viel für Nahrungsmittel ausgeben. Es sparen also die Ökoenthusiasten (die echten aus den 80ern und die Trend-Ökos mit SUV von heute) ein wenig Geld, sonst ändert das eher nix.


>Und 600ccm Autos sind dann auch entsprechend Kleiner. Funktioniert in Japan super.

Das ist aber noch ein anderes Konzept, mit maximaler Autogröße afaik, nicht nur Hubraum. Interessiert in Deutschland doch niemanden. SUV!!! Und unser Standardauto gilt in den USA dann schon wieder als Microauto.

Bis diese Wahrnehmnung anders ist, sollten Autos in den Zentren der Großstädte längst VERBOTEN sein.


>Auch hier wieder ein Blick nach Südkorea oder Japan - da fahren die Züge und Busse halt auch mal alleine.

Andere Bevölkerungsdichte und gilt dort sicher trotzdem nur für die Städte. Und in den Städten bin ich bei Dir. Das muss das Auto weg.
Es gilt aber ein gewisser Bestandsschutz für die Wohnungseigentümer etc. Aber anfangen kann man und sagen kann man das auch, dass man in ~20 Jahren eben in bestimmte Bereiche der Innenstadt selbst als Anwohner mit einem PKW nicht mehr hinkommen wird.



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>>Ich bin absolut dafür, in den Städten den ÖPNV mit einem Jahresticket zum Muss-ich-kaufen-Preis rauszuhauen, also <200€. Evtl. schafft man es sogar, die Speckgürtel mit einzubeziehen, wo schon geile Verbindungen sind.
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>Unter 200 € ist aber deutlich weniger als 1€ / Tag, und da unterbietest du meine 50ct pro Fahrt noch :D


Aber in den Städten und nicht auf dem Land. Und halt mehr oder weniger als Jahreskarte. Die Einzelfahrt kostet heute in HH oder Berlin doch auch eher <2€. Das muss sich nicht groß ändern, weils egal ist. Die Anwohner und Pendler müssen weg vom Auto. Und statt 1000€ fürs Auto dann halt 200€ für ortsnahe Mobilität + Automietung/Bahntickets etc., das passt doch, wenn man eben mit einem Auto nicht mehr in die Stadt kommt. Solange jeder Haushalt 2 Autos hat, ändert sich nichts an der Nutzung.


>Ist z.B. mein Ansatz. Mein kleiner A1 muss noch herhalten, bis ich mir ein E-Auto oder Erdgasauto kaufen kann.

Ich hab mal ein wenig gerechnet. Bei meiner Fahrleistung RECHNET sich ein E-Auto erst nach 8+ Jahren. Da ist der Akku wahrscheinlich schon hin. Also entweder werden die E-Autos billiger (deutlich) oder Sprit wird deutlich teurer, ansonsten fahr ich in 10 Jahren immer noch einen Verbrenner (oder einen Hybrid).


>Ja aber ist das verkehrt?

Es war halt einfach zu teuer. Strom für den normalen Haushalt wurde viel teurer, weil die Gewinne bei Investoren angehäuft wurden (staatlich garantierte Gewinne).

Das kann man zum Anschub von neuen Technologien machen, aber wie toll es der Solarbranche in Deutschland geht, hat man ja zuletzt wieder mitbekommen. Die Goldgräberstimmung ist zu Recht lange vorbei. Jetzt gibt es billige Zellen aus China und grds. müsste Solar in etwa so billig sein, dass es sich immer lohnt, so etwas aufs Dach zu flanschen. Das sind wir afaik so ungefähr. Das weiter zu subventionieren ist in Deutschland Unsinn.


>Wieso soll man sie mit Verboten zu den Produkten zwingen anstatt sie mit Anreizen zu motivieren?

Weil Deine Anreize halt schlicht Subventionen sind und Subventionen immer die Gefahr von Fehlsteuerungen (zu viel, zu lange, in die falsche Richtung) in sich tragen, wenn man sie nicht regelmäßig überprüft.


>Man hat's halt immer abgewürgt und weiter Kohle finanziert. Weiß ich jetzt auch nicht was ich davon halten soll.

Man hat nix an Erneuerbaren abgewürgt. Hast Du mal den Strompreis in D gesehen i.V. zum Umland? Da steckt ganz viel Erneuerbaren-Subvention im Preis. Und deshalb haben wir jetzt schon einen sehr hohen Anteil (gut!).

Kohle wurde ZUSÄTZLICH subventioniert. Weil halt die Stromkonzerne ihre Anlagen haben, da öffentlichskeitswirksame Jobs dranhängen (die Kumpel) und in D seit ~200 Jahren Kohle abgebaut wird.

Das stellt man nicht einfach so ab. Das sind Prozesse, die zu spät angestoßen wurden, zweifellos, aber die jetzt laufen, obwohl immer noch nicht klar ist, wie die Grundlast denn dann geliefert wird. Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass wir Erneuerbare weiter ausbauen (größere Windräder, Offshore, ...), Stromnetze ausbauen und Gaskraftwerke zusätzlich errichten für die Zeit, wenn nix scheint, weht, fließt. Das wird schweineteuer.



>You remember <3 :D Das ist hier auch ein Witz, dass durch einen naturbelassenen Naturpark (Gut, der Wald ist nur Naturbelassen weil zu hügelig für Forstwirtschaft) jetzt für Ökostrom unzählige ha Wald zu zerstören. Hel-den-haft.

Aber das ist nun mal die Realität, der man sich stellen muss. Ich hab auch noch Diskussionen um Windräder im Hinterkopf, die ja optisch ganz schlimm sind und die Landschaft verspargeln. Argumente mit Lärm und Schattenwurf kann ich noch nachvollziehen, das Landschaftsbild ist mir aber mal egal. Da fahr ich einmal Richtung Ruhrpott, guck mir die riesigen Kohlekraftwerke in Hamm an, so wurde es halt früher gemacht, auch scheiße, aber nicht vor meiner Haustür.

Die Stromleitungen werden gebraucht und die will auch wieder NIEMAND vor seiner Haustür. Also werden die im Niemandsland (=Wald) gebaut, was auch wieder schlimm ist. Also Bayern abschalten!?? Man kann nicht alles wunderschön perfekt machen, irgendwo wird man etwas machen müssen, was auch der Umwelt schadet.


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