Thema:
Das Ringen gegen das eigene Hirn nervt flat
Autor: membran
Datum:25.09.19 16:58
Antwort auf:Hui/Pfui: Klartraum von Bergzwuckel

>Letzte Nacht ist mir das erste Mal wirklich wissentlich in einem Traum aufgefallen, dass ich träume und ich dabei nicht aufgewacht bin. Während andere Personen mir die ganze Zeit sagten, dass das doch kein Traum sei, "bewies" ich es denen und mir quasi selbst, indem ich via Fingerschnippen die Personen ändern konnte :D oder auch, indem ich von einem Raum in den nächsten ging und es der selbe Raum war.

Klarträumen ist schon geil (und es gibt verschiedene Techniken, mit denen man diese einigermaßen regelmäßig herbeiführen kann), aber es ist auch irgendwie unheimlich wie das eigene Hirn einen, sobald man des Traums klar wird, mit allen Mitteln wieder zurück in echten Traumzustand holen will. Da kommen alle möglichen Personen und versuchen auf unterschiedliche Art und Weise, dich davon zu überzeugen, dass es kein Traum ist. Also so wie es bei dir auch passiert ist, das ist echt Standard, da muss man durch. Leute lügen dich an und tricksen dich aus (-"Oh, der Berg am Horizont steht auf dem Kopf, aha, das muss ein Traum sein!" -"Quatsch, du hast nur mal wieder deine doofe Umkehrbrille auf, mann." - "Ach ja, stimmt, haha"). Manche verkörpern Autoritätspersonen (Polizei, Eltern, Lehrer etc) und befehlen einem, mit dem Mist aufzuhören oder sich zum Ausruhen hinzulegen. Als ich mal in einem Traum aus dem Fenster fliegen wollte, als mir klar wurde, dass es ein Traum ist, sprang auf einmal die Tür auf und ein Bekannter stürmte ins Zimmer, um mich an den Beinen festzuhalten; ich war schon halb rausgeflogen und bin über das Gezerre aufgewacht. Andere Traumfiguren versuchen es über die Mitleidschiene. Und wenn alle Stricke reißen, verarscht dich dein Hirn mit falschem Aufwachen. Zur Not mehrmals hintereinander. Hauptsache, du legst dich wieder pennen.

Dieses ständige Ringen mit der Traumwelt (wobei es ja sicherlich Leute geben wird, bei denen das nicht so stark ausgeprägt ist oder die das ruckzuck unter Kontrolle bekommen) hat mir dann letztlich die Lust daran vertrieben. Das, und als es irgendwann im Moment des Klarwerdens damit anfing, mir das Geräusch und Gefühl einer Kettensäge in den Kopf zu verpassen. Höhö.

>Dann jedoch kam aus dem Nichts der absolute Wille unbedingt aufwachen zu müssen. Ich "sagte" mir die ganze Zeit: "Wach endlich auf! Öffne doch die verdammten Augen". Aber es ging nicht. Es war als wäre ich in diesem Traum, den ich eigentlich komplett unter Kontrolle hab, gefangen. Wahrscheinlich ging das alles nur Bruchteile von Sekunden, es kam mir aber vor wie eine Ewigkeit.
>Irgendwann hab ich es dann doch geschafft die Augen öffnen zu können und bin total geschockt und außer Atem mitten in der Nacht aufgewacht.
>Komisches Ding.


Das wird wohl so ein Abwehrmechanismus deines Hirns sein, der speziell bei dir zieht, über die vage Angst, gefangen zu sein. Soll vielleicht abschreckend wirken, damit du das nicht nochmal versuchst.^^

Die anderen haben ja schon gesagt, dass du dich nach hinten fallen lassen sollst, dann würde man Inception-Style aufwachen. Das war mir auch neu. Ich kannte bislang nur den Aufwach-Trick, im Traum irgendeinen Text oder Objekt fest mit den Augen zu fokussieren. Davon wacht man recht zuverlässig auf, angeblich wohl, weil man damit die schnellen Augenbewegungen (Rapid Eye Movement, REM-Phasen, also die Traumphasen, in denen man träumt) unterbindet und dadurch aufwacht.

Umgekehrt hilft es wohl dabei, im Traum zu verweilen (wenn man merkt, dass man aufwacht), wenn man sich im Traum mehrmals auf der Stelle um die eigene Achse dreht.


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