Thema:
Re:80% der Flüge durch die restlichen 99% der Bevölkerun flat
Autor: Phil Gates
Datum:25.09.19 14:47
Antwort auf:Re:80% der Flüge durch die restlichen 99% der Bevölkerun von _bla_

>>>[https://www.theguardian.com/environment/2019/sep/25/1-of-english-residents-take-one-fifth-of-overseas-flights-survey-shows]
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>>>In Deutschland sieht das vermutlich ähnlich aus. Die Idee einer personenbezogenen Besteuerung von Flügen finde ich gut.
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>>>Gesendet mit M! v.2.7.0
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>>Frequent Flyer dürften zu 99% Geschäftsreisende sein.
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>Frequent Flyer, nach der Definition der Fluggesellschaften, ja. Aber es gibt auch schon einige, die privat jede Gelegenheit für einen kurzen Städtetrip, etc. nutzen. Das ist inzwischen ja auch nicht mehr so teuer.
>Das ist das dann auch ganz schön Klimaschädlich und dort einen Anreiz zu schaffen, anstelle vieler kurzer Urlaube doch lieber einen lange Urlaub mit nur einem Hin- und Rückflug zu machen, ist imho nicht verkehrt.


Absolut.

>Bei Geschäftsreisen müssen sich die Firmen gut überlegen, ob die Reisen wirklich sinnvoll und nötig sind und halt dann die entsprechenden Steuern bezahlen. Vielen Firmen ist auch offenbar klar, das etliche Dienstreisen nicht wirklich nötig sind. Wenn in Krisen gespart werden muss, sind Einschränkungen bei Dienstreisen oft eine der ersten Maßnahmen.

Da geht's aber dann erst Mal darum, dass Business nicht mehr bezahlt wird, geflogen wird dennoch.

>Und manche Geschäftsmodelle sind halt auch problematisch. Beraterfirmen, die Gehaltsgefälle zwischen unterschiedlichen Städten oder Ländern ausnutzt und dafür aber laufend ihre Mitarbeiter rumfliegen muss oder Mitarbeiter bewusst nicht bei Kunden in der Nähe einsetzt, damit die Mitarbeiter nicht abgeworben werden, das sind halt Geschäftsmodelle, die auch auf den Müllhaufen der Geschichte gehören. Das geht auch anders. Wenn die externalisierten Kosten dieser Geschäftsmodelle nicht mehr externalisiert sind, dann lohnen sich diese Modelle nicht mehr.

Richtig. Es gibt aber halt auch noch so Fälle, wo man fliegen muss. Meine Fliegerei resultiert daraus, dass wir für einen Mandanten eine Reihe von Prozessen in zig Jurisdiktionen koordinieren. Bei geistigem Eigentum gilt der Territorialitätsgrundsatz, d.h. man muss in jedem Land klagen, wo man ein Verbot oder Schadensersatz anstrebt. Da es einfach nicht möglich ist, das in mehr als 10 Jahren bei mir und meinen Kollegen angehäufte Wissen einem Korrespondenzanwalt in den USA, Kanada, UK etc. pp. in ein paar Telefonkonferenzen zu vermitteln, sind wir bei Zeugenvernehmungen (Depositions) und Gerichtsterminen zur Sache in aller Regel persönlich vor Ort. Noch ist es halt nicht möglich, an einer solchen Verhandlung per Videokonferenz teilzunehmen und dem Kollegen dann eine Mail zu schicken, wenn der Zeuge lügt, eine bestimmte Anlage präsentiert oder dem Zeugen eine bestimmte Frage gestellt werden soll. Das kann man sicher ändern, aber das ist halt auch ein Spezialproblem ;-) Ich wäre sofort dabei, denn ich finde diese Reisen anstrengend und von Land und Leuten habe ich in der Regel leider gar nichts.


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