Thema:
Da muss man schon Kontext setzen flat
Autor: thestraightedge
Datum:25.09.19 09:32
Antwort auf:Wegen einem Foto? Meuthen - Mending von TOM

- es war lt. Meuthen ein "politischer Gedankenaustausch" -> war also nicht nur Palaver um guten Wein und Golfclubs, denn dem hat Mendig ja nicht widersprochen oder sich distanziert

- der dritte im Bunde (Hunzinger) hat sich mehrfach rassistisch geäussert und wäre deshalb fast aus der CDU geflogen --> ein Schelm, wer in der Konstellation Böses denkt

- der Verband zur Filmförderung beschreibt sich u.a. selbst als "Förderer der kulturellen Vielfalt in Hessen" --> da ist ein gewisser Konflikt wohl durchaus erkennbar, denn für all das steht die AfD nun wirklich nicht. Ganz im Gegenteil: Du kennst ihre Positionen zu Kulturförderung und Co?

- es gab ja hinter den Kulissen noch Sitzungen zum Thema bei der Filmförderung --> Vielleicht kam noch mehr zum Vorschein, oder Mendig hat sich politisch eindeutig positioniert.

- er hat nur die Funktion als Geschäftsführer verloren; er bezieht weiterhin Gehalt und ist nicht gekündigt worden. --> imo nachvollziehbar / vertretbar, siehe oben

- mal aus dem offenen Brief der Kritiker zitiert:
"Als Geschäftsführer einer Landesinstitution müsse Mendig Überparteilichkeit, Offenheit und demokratische Kultur verkörpern. Mit der Demonstration seiner privaten Nähe zu Personen, die all dies strikt ablehnen, hat Mendig eindeutig seine Rolle als öffentliche Person einer Landesinstitution, die das Land Hessen vertritt, missachtet."
--> für mich nachvollziehbare Bedenken. Würde ich als Geschäftsführer auf der einen Seite integrative Personalmaßnahmen betreuen und ein internationales Team führen, mich dann aber mit der NPD zum Bier treffen - joa, dann müsste ich halt gehen.

Insofern kann man sich schon fragen, ob so ein lustiges Treffen mit xenophoben Populisten mit offenbar politischer Agenda nicht doch ein kleines Problem darstellt, wenn man gleichzeitig öffentliche Mittel zu Förderung kultureller Vielfalt verwaltet.

Viel einfacher ist natürlich zu sagen, dass man nur wegen einem Foto gefeuert wird, was die Sache aber imo runterspielt, und allenfalls bei Maxiplus einen lustigen Sarkasmus-Kommentar mit Parallelen zur Türkei hervorruft, der falscher nicht sein könnte.

Btw, ich finde den Verlauf, die Kommunikation dazu und damit auch die Entscheidung ebenfalls suboptimal. Aber der Kontext sollte sein.


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