Thema:
Re:Nach mir die Sintflut flat
Autor: Link
Datum:24.09.19 10:27
Antwort auf:Re:Nach mir die Sintflut von Phil Gates

>>>>Wenn das so ist, wieso stellst du dich dann nicht hinter die Forderungen der überwältigenden Mehrzahl der Experten (die übrigens das Programm von Fridays for Future abgesegnet haben), statt am Ende doch dein eigenes Süppchen mit deinen eigenen Prioritäten zu kochen - so richtig deine Ideen auch im Einzelnen sein mögen?
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>>>Weil ich prinzipiell gegen Schnellschüsse bin. Auch unter Zeitdruck. Vor ein paar Jahren hat man wegen eines Unfalls in Japan, wo man ein AKW in ein Tsunami-Risikogebiet gebaut hatte, und eines bei uns eher theoretischen Restrisikos die Laufzeit der AKW massiv gekürzt und dafür auf Kohle gesetzt. Wie wir jetzt wissen, eine ziemliche Dummheit. Ich bin aufgrund des Problems des Jahrtausende strahlenden Mülls kein Fan von Atomkraft gemäß der bisherigen in Deutschland genutzten Technologie (das Risiko einer Havarie ist in meinen Augen viel geringer als die tatsächliche Bedrohung durch den Klimawandel). Vielleicht sollten wir aber über schnelle Brüter nachdenken.
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>>>[https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/schneller-brueter-in-russland-laeuft-jetzt-voller-leistung/]
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>>>Der Müll strahlt nur ein paar hundert Jahre, der Reaktor ist hundert Mal effizienter und das Problem, dass Natrium entweichen könnte, haben die Russen anscheinend auch im Griff. Leider wird das vermutlich an der Ideologie der Grünen scheitern.
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>>Sorry, du greifst immer ein Einzelthema raus, sei es Palmöl oder AKW, um auf diesem Weg dann die ganze Bewegung als zu radikal, zu "negativ" oder sonst was darzustellen. Zugleich sagst du selbst, du bist kein Experte. Das geht für mich nicht zusammen. Natürlich gibt es Argumente dafür, Atomkraft als Übergangstechnologie weiter zu nutzen. Es gibt aber auch gute Argumente dagegen, etwa das ungelöste Problem der Endlagerung. Zumal man die erneuerbaren Energien früher oder später sowieso massiv ausbauen muss und es damit gerade hierzulande ja eine Zeitlang sehr gut voranging.
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>>Du sagst selbst, du bist kein Experte. Also hör auf die Experten.
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>Was soll das? Warum willst Du mir verbieten, meine ganz persönlichen Prioritäten zu setzen, die meiner Meinung nach weniger invasiv sind, als das, was von den Experten, die sich auch nicht in allen Punkten einig sind, vorgeschlagen wird? Die Klimaaktivisten hacken ja auch einseitig auf dem Auto herum, was aber eben nur einen Teil zum Klimawandel beiträgt, es gibt weitaus größere Baustellen, an die man mit Priorität ran sollte.
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>Das ist genau das, was ich an der ganzen Debatte zum k.... finde. Die Grünen haben die Weisheit mit Löffeln gefressen und jede andere Sicht auf die Studien ist nicht opportun. Auch wenn ich kein Experte für Klimafragen bin, so bin ich doch jemand, der eine überdurchschnittliche Bildung vorzuweisen hat und Dinge bewerten kann. Politiker sind im Übrigen in aller Regel ja auch keine Klimaforscher, und die Wähler schon mal gar nicht. Das heißt nicht, dass man alles abnicken muss, was Experten so schreiben. Das wäre sogar gefährlich.  
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>Das Atomthema habe ich vor allem deshalb gewählt, weil man daran sehr anschaulich sieht, wie kurzfristige Entscheidungen zu dem jetzt bestehenden Problem geführt haben. Da könnte man auch noch Johannes Rau anführen, der massiv gegen Kalkar opponiert hat und letztlich die Genehmigung verweigert hat, weil er seine Kohlereviere schützen wollte. Da wurden dann stattdessen ca. 200 Milliarden Euro in eine Technologie versenkt, die den Klimawandel massiv befeuert, unter dem Deckmantel angeblicher Gefahren. Zum Thema Endlagerung hatte ich schon geschrieben: Beim schnellen Brüter können wir die bestehenden Atomabfälle verheizen und in ein Material verwandeln, was nur ca. 200 Jahre strahlt.


Was du schreibst, ist einfach inkonsequent. Ich habe meinetwegen auch eine "überdurchschnittliche Bildung" vorzuweisen und trotzdem würde ich mir auf den allermeisten Gebieten kein fachliches Urteil erlauben, weil ich nun mal kein Experte dafür bin. Und in Sachen Klima besteht durchaus genug Einigkeit, um bestimmte Forderungen zu unterstützen. Niemand verbietet dir deine eigenen Prioritäten, aber inkonsequent finden darf ich deine Haltung ja wohl, oder?


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