Thema:
Re:Sehr interessanter Beitrag zur Berichterstattung flat
Autor: Link
Datum:23.09.19 14:02
Antwort auf:Re:Sehr interessanter Beitrag zur Berichterstattung von Phil Gates

>>Okay: Wenn du jetzt nicht für Klimaschutz eintrittst und dich entsprechend verhältst, wird es mit einiger Wahrscheinlichkeit noch zu deinen Lebzeiten, garantiert aber zu Lebzeiten deiner Kinder zu einer verheerenden Häufung extremer Wetterereignisse kommen, die (u.a.) gigantische Fluchtbewegungen auslösen und uns so entweder unseren liebgewonnenen Lebensstandard oder aber unser Selbstbild als einigermaßen anständige Menschen kosten werden.
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>Das musst Du mir nicht sagen. Ich kann diese Aussage durchaus selbst herleiten. Aber in Deinem Beispiel scheitert es schon daran, dass „mal das Auto stehen lassen und das Rad nehmen“ bei weitem nicht genug ist. Wir müssen den Regenwald schützen (u.a. Palmöl-Thema) und global weniger CO2 ausstoßen. Der vorbildliche Deutsche, der mit dem Rad zur Arbeit fährt, reißt da allein nix. Wir müssen den Indonesiern, Chinesen und - natürlich - Amis klarmachen, dass es jetzt vielleicht ein bisschen weh tut, aber wenn sie nichts machen, es richtig weh tun wird. Und ich glaube kaum, dass die beeindruckt sind, wenn Deutschland oder die EU mit irgendwas drohen.


Drohen nicht, vorleben kann auf Dauer aber schon helfen. In manchen Weltregionen ist der Klimawandel doch schon jetzt spürbar. Glaubst du ernsthaft, die Menschen dort wären so blöd, auf althergebrachtem klimaschädlichem Wachstum zu beharren, wenn es praktikable und im großen Stil bewährte Alternativen gibt?

Und wo rede ich davon, dass es reichen würde, ab und zu das Rad zu nehmen? Es geht doch längst um viel größere Maßnahmen, gerade daran stören sich doch so viele!? Daran, dass es eben nicht mehr das nette, leicht vermittelbare Klein-Klein ist, einmal Müll eingesammelt und alles ist wieder gut? Davon ab verstehe ich das Argument nicht, dass die Bemühungen Deutschlands allein eh nicht reichen. Wir haben ein Klimaabkommen unterzeichnet und das müssen wir nun erfüllen. Dazu muss die Regierung geeignete Maßnahmen ergreifen, und Punkt. Denn wenn es alle daran beteiligten Staaten so halten, kommen wir einer Abschwächung der Klimakatastrophe zumindest näher. Was ist daran so schwer zu begreifen? Es wird doch sowieso im globalen Maßstab gedacht. Das Problem ist, dass viel zu viele Regierungen ihren selbstgesetzten Zielen nicht gerecht werden. Denen muss man dann eben Feuer unterm Hintern machen und damit dürfen wir Deutschen ruhig mal anfangen.


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