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Autor: | Phil Gates | ||
Datum: | 23.09.19 11:17 | ||
Antwort auf: | Sehr interessanter Beitrag zur Berichterstattung von Doc Ower | ||
>[https://uebermedien.de/41860/die-homogenisierung-der-klima-berichterstattung-ist-ein-problem/] > >Stimme ich zu. Ich bin selbst ein ziemlich ökologisch eingestellter Mensch und arbeite wie blöd an meinem Fußabdruck und habe mich auch ziemlich mit dem Thema auseinandergesetzt, aber die aktuelle, vereinfachende Berichterstattung stört mich sehr. Mich stört vor allem, dass in den Medien nur Angst und Panik verbreitet wird. Mag sein, dass das alles zutrifft, was berichtet wird. Aber Angst und Panik wirken lähmend. Es widerspricht zumindest meinem Naturell, mich durch Angst- und Panikmache zu irgendwas motivieren zu lassen. Ich ziehe mich da unterbewusst zurück. Das wiederum ist eher menschlich: Fluchtinstinkt. Als ich noch klein war, wurde uns eher positiv vermittelt, was wir tun können. Müll aus dem Bach sammeln, Müll trennen, Landliebe-Joghurt statt Plastikbecher, ich habe damals gemäß einem Lifehack aus der Micky Maus unsere Toilettenspülungen umgerüstet auf Wasser sparen (was heute ja bei den Wasserversorgern zu Schnappatmung führt, aber das ist ein anderes Thema), wir haben Insektenhotels gebastelt, uns dafür eingesetzt, dass Mama die hässlichen Umwelthefte für die Schule kauft und die Bücher in Papier statt Plastik eingewickelt werden, darauf geachtet, dass Mama nur Frosch-Waschmittel benutzt, weil das umweltfreundlich ist... das mögen minimale Beiträge gewesen sein, aber es hat Spaß gemacht und war positiv besetzt und hat das Umweltbewusstsein gestärkt. Meine Schwester hat meine Klamotten aufgetragen und die Oma hat die Hosen und Socken gestopft (teilweise trägt mein Sohn jetzt diese mehr als 30 Jahre alten Klamotten, wenn er bei der Oma ist). Letzte Woche war ich auf der IAA, und die Stimmung der Demonstranten war ziemlich aufgeheizt, um nicht zu sage aggressiv. Damit erreicht man zwar Airtime, aber ob man damit wirklich etwas politisch erreicht? Greta Thunberg selbst ist eigentlich das komplette Gegenteil dessen, was viele ihrer Anhänger machen. Sie ist sehr ruhig und sachlich. Das gefällt mir. Die Schreierei, die zum Teil grotesk überzogenen und unrealistischen Maximalforderungen und die generelle derzeitige Diskussionskultur aber nicht. Natürlich muss es eine Verkehrswende geben, aber wenn man dann aus profundem Munde liest, was für eine üble Sauerei z.B. Palmöl ist, dann müssen wir doch vielleicht auch darüber reden und nicht einseitig auf den Autofahrern rumhacken. |
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