| War am Samstag in Leverkusen. |  |
Das war schon ein sehr seltsamer Stadionbesuch.
Ehrensache, dass das kleine Stadion gegen Berlin nicht im Ansatz ausverkauft war, viel seltsamer fand ich, dass sich selbst die Stehplätze erst wenige Minuten vor Anpfiff merklich füllten. Aber gut, hätte ich mich ausgekannt, wäre ich auch erst 5 Minuten vorher eingetrudelt. Aber das Stadion an sich ist schon gut, sehr kurze Wege, feine Akustik (natürlich auch nötig, bei den Fans...), und dabei ohne dieses seltsam-sterile Turnhallenflair vieler moderner Stadien (Hallo, Gladbach).
Selbstverständlich waren auch auf allen Tribünen lautstarke Unions-Fans in voller Montur reichlich vertreten - fast wie asoziale Dortmunder!1 Ansonsten habe ich einerseits noch nie so wenig (sichtbare) Polizei, und andererseits so viele Frauen und insbesondere Mädchen bei einem Profispiel gesehen. Das schlägt selbst Nationalmannschaftsspiele auf dem Höhepunkt des Hypes. Dementsprechend gesittet ging es zu, die schlimmste gehörte Beleidigung war ein "Du Ochse". Nun, beim MSV ginge sowas als Vorspiel zum Blümchensex durch.
Sensationell fand ich die Pillen-Stadionhymne, die Leverkusen ironiefrei als "zwischen Köln und Düsseldorf" gelegen anpreist. Joa. Wobei ich die Berliner Gesänge jetzt auch nicht so über fand; wenn man gefühlte 90 Minuten nur "Eisern! Union!" im Wechsel ruft, beweist das jetzt nicht unbedingt David Foster Wallace-artige Kreativität. Aber gut, besser als die 15 Minuten insgesamt, die die Pillen Rabatz gemacht haben.
PS: Dass Dortmund gegen Union verloren hat, fällt mir nach diesem Auftritt der Berliner echt schwer zu glauben. Das war absolut gar nichts, Union kann froh sein, dass Leverkusen offensichtlich keinen Bock hatte, mehr als 20 Minuten die Zügel anzuziehen.