| Wüste |  |
In einer weißen Wüste, fern am Horizont, ein Strich.
Ein Geräusch und er rennt, rennt in schierer Angst davon. Wohin er auch blickt, das Weiß verfolgt ihn.
Da plötzlich springt ein schwarzer Kreis hervor und schon steht er neben dem Strich. Er blickt zu dem Kreis hinauf und sieht ihn fröhlich an. Der Strich so hocherfreut, nicht mehr alleine zu stehen. Doch dann ein Stakkato an Geräuschen und weitere schwarze Formen tauchen auf, drücken und schieben. Voller Angst sieht er dem Horizont entgegen und versucht allen zu entkommen. Nur noch ein Ausweg. Er springt. Er landet. Ein Stückchen weiter unten.
Freudig hüpft er hier auf und ab, sieht sich die dunkle Masse an, die über ihm schwappt.
Plötzlich erscheint ein hellerer, breiterer Strich als er und schmeißt ihn mir nichts, dir nichts wieder hinein in diese dunkle Armee. Schlagartig erscheinen weitere dunkle Gestalten hinter ihm, trachten nach seinem Leben.
Und er läuft und läuft, läuft immer weiter. Es nimmt alles kein Ende, keine Verschnaufpause für ihn. Doch dann verschwindet alles.
Nach und nach lösen sich alle Formen hinter ihm auf. Überwältigt von diesem Moment fasst er sich ein Herz und dreht den Spieß mutig um. Er rennt auf sie alle zu und sie alle verschwinden oder weichen zurück. Bis er wieder alleine steht. Alleine in der weißen Wüste, wo nun die Sonne untergeht.
Es herrscht Ruhe, es ist jetzt die Zeit zu ruhen. Und er ruht, bis die Sonne wieder aufleuchtet. Und er wieder allein in der weißen Wüste steht.