Thema:
Re:2. Schreibübung - Dialog im Taxi flat
Autor: Bomber
Datum:12.09.19 13:48
Antwort auf:Re:2. Schreibübung - Dialog im Taxi von token

ich finde die Geschichte wirklich lustig. Hätte mir den Anfang gerne etwas anders gehabt, in echter Dialogform. Du beschreibst die Gedanken und Gefühle am Anfang IMO zu sehr. Lass die Protagonistin doch Ihre Gedühle einfach aussprechen. Zum Ende hin wird es dann ein echter Dialog, da beschreibst du dann weniger das wie und konzentrierst dich auf die Figuren. Da wird der Dialog dann richtig super und macht richtig Spaß zu lesen.

>"Haben Sie das Taxi bestellt?"
>"Ja, zur Siegstraße 36?"
>"Steigen Sie ein."
>Anne nimmt gezielt auf der Rückbank Platz.
>Ihr ist heute nicht nach Smalltalk, es ist spät, sie möchte einfach nur ins Bett fallen.


Die Info ist IMO für den Leser eher unwichtig, hätte ich weggelassen.

>Der Fahrer fährt los. Sie schaut starr zum Fenster raus, betrachtet die vorbeiziehenden Laternen.
>Was war das? Ein Schluckauf? Da. Schon wieder. Ein Schluchzen.
>"Ist alles in Ordnung?" fragt sie, mehr aus Pflichtgefühl als aus Interesse.


und hier hätte ich sie einfach nur reden lassen, sie ihn direkt auf das Schluchzen anspricht. So erfährt der Leser im Dialog vom Schluchzen.

>"Es geht schon, tut mir leid." antwortete der Fahrer weinerlich.
>"Brauchen sie vielleicht ein Taschentuch?"
>"Das wäre nett." entgegnet der Fahrer und streicht sich mit dem Hemdsärmel über die Nase.
>Die Frage scheint ihn kurz zur Ruhe kommen zu lassen.
>Anne durchforstet ihre Tasche und stellt fest dass sie keine Taschentücher hat.
>"Sorry, ich habe keine Taschentücher dabei."
>Jetzt heult der Fahrer laut auf. Als sei der Umstand der fehlenden Taschentücher der letzte Dominostein gewesen den es gebraucht hat um ihn vollends aus der Bahn zu werfen.
>Anne muss unweigerlich an die regelmäßig stattfindenden Feueralarmübungen in ihrem Viertel denken, aus welchem Gebäude stammen die wohl, warum gibt es diese gefühlt einmal pro Monat?
>Sie lehnt sich zur Seite um einen Blick auf den Fahrer im Rückspiegel zu erhaschen.
>"Möchten sie darüber reden?"
>"Nein, Danke, es geht schon, ich möchte sie nicht belästigen. Es tut mir leid."
>Es folgt ein Moment der Stille. Dann bricht es wieder heraus.
>"Nun reden sie doch Mann!"
>"Mein Hamster ist verstorben!"
>"Ihr Hamster?" Anne schüttelt den Kopf.
>"Wann ist er denn gestorben? Heute?"
>"Nein, vor paar Monaten."
>"Vor paar Monaten?"
>"Er war so ein lieber Hamster."
>"Aber vor paar Monaten? Da müssten sie doch drüber hinweg sein. Ich bitte Sie, ein Hamster..."
>Sie bereut den letzten Satz.
>"Das war ich auch. Aber ihr Gesicht hat mich an ihn erinnert."
>"Mein Gesicht?" fragt sie mit missmutigem Unterton.
>"Diese Pausbäckchen."
>"Mir reicht’s. Fahren Sie bitte rechts ran, den Rest geh ich zu Fuß!"



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