Thema:
Re:In 18 Kommunen arbeiten CDU und AfD zusammen flat
Autor: Phil Gates
Datum:11.09.19 15:18
Antwort auf:Re:In 18 Kommunen arbeiten CDU und AfD zusammen von Sockenpapst

>>Ah, Du meintest "eine" wirklich als Zahlwort. Als Patentrechtler bin ich darauf geeicht, "eine" als unbestimmten Artikel zu lesen ;)
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>Wobei mir mal losgelöst von der Rabulistik natürlich schon klar ist, dass eine (Zahlwort!!1) Schwalbe grundsätzlich keinen Sommer macht. Gleichwohl sehe ich hier gewissermaßen einen Dammbruch, der nicht von ungefähr parallel zur medial groß diskutierten Frage kommt, ob die AfD eine bürgerliche Partei sei.
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>Wenn man sich vor Augen hält, dass in Sachsen gerade alle "irgendwie" linken Parteien - trotz Leipzig & Dresden - zusammen auf gerade einmal 30 v.H. kamen, wird eine Zusammenarbeit der beiden in quasi allen Gemeinden stärksten Parteien* in Einzelfragen sowieso nicht zu verhindern sein, da bin ich ja ganz bei Dir und dem Pezspender. Wirklich spannend ist aber, inwieweit die "gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit vor Ort" (o.ä.; man kennt die Floskeln) zu festeren Verbindungen im großen Stil führt, vielleicht irgendwann in nicht ferner Zukunft auch auf Landesebene.
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>Und deshalb bin ich tatsächlich der Meinung, dass eine solche Fraktionsbildung schon jetzt, so unbedeutend sie für sich auch erscheinen mag, eine mittlere Katastrophe darstellt, und unbedingt auch als solche behandelt werden sollte, ohne (unfreiwillige) Relativierungen durch Seitenhiebe auf persönlich als ähnlich schlimm empfundene politischen Vereinigungen, so ehrbar und nachvollziehbar die Gründe dafür auch sein mögen.
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>*Ja, mir ist klar, dass ich hier für den Zweck der Argumentation verschiedene staatliche Ebenen und auch Wahlen vermenge, aber die Ergebnisse der letzten Kommunalwahl waren jetzt auch nicht groß anders.


So weit weg von Dir bin ich nicht, ich meine ja auch, dass die CDU sich hüten sollte, die AfD salonfähig zu machen. Aber auf kommunaler Ebene läuft es doch wahrscheinlich oftmals so: Der Jupp, der 30 Jahre für die CDU im Gemeinderat saß und der weder Nazi ist noch sonst unangenehm, ist halt jetzt bei der AfD. Warum soll man mit dem nicht zusammenarbeiten, wenn der vernünftige Ideen hat, den Ort weiterzubringen? Das ist meilenweit von einer Koalition auf Landes- oder Bundesebene entfernt. Anders sieht es natürlich bei größeren Städten aus, wo die ganze Sache schon deutlich professioneller ist. Wenn in Frankfurt die CDU mit der AfD koaliert, dann werde ich sicherlich auch aufschreien...


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