Thema:
Re:Meine Fresse. Ich glaub es hackt!!!111!!! flat
Autor: token
Datum:10.09.19 11:59
Antwort auf:Re:Meine Fresse. Ich glaub es hackt!!!111!!! von tom

>Das Argument, ein Suchtkranker sei selbst schuld, kann nur von jemandem kommen, der davon keinen blassen Schimmer hat.

Nah, diese Verhaltensmuster von destruktiven Menschen brauchen durchaus auch Gegengewichte zu Liebe und Verständnis um da auch mal den Blick auf das wesentliche zu lenken.
Und das ist, kein Mensch aus dem privaten Umfeld macht da irgendwas für dich weg. Führt man in so einer gestörten Lebensphase Beziehungen, dann hat man mit hoher Wahrscheinlichkeit entweder jemand mit gestörtem Helfersyndrom der einer speziellen Zwangsneurose des sich kaputt machens widmet indem er/sie sich immer wieder gezielt an solche Menschen bindet, oder jemanden mit ähnlichen Problemen. Da ist dann das Verständnis für das sich wegschießen am Start, aber keine Lösungen, man kann sich dann halt gemeinsam wegschießen und ist bei der Destruktion halt nicht mehr so einsam. Führt aber auch zu nix.

Das Ding ist, dafür was du dir in so einem Zustand wünschst bist du ohne viel Arbeit komplett unfähig. Da muss man sich erstmal wieder auf Schiene kriegen bevor man ein Leben führen kann was halbwegs auf Schiene läuft. Neben dieser Unfähigkeit halbwegs Normal zu leben, ist man aber auch massiv unattraktiv für alles und jeden was ein halbwegs normales Leben führt. So einem Anspruch hinterherzuträumen bevor man die dafür notwendigen Basics erarbeitet hat, ist schlicht illusorisch und nur deprimierend da unerreichbar. Und zu den Basics zu kommen ist langatmig und steinig, wenn auch enorm lohnenswert. Da gibt es einen Pfad, da kriegt man aber fucking nix geschenkt, nicht eine Unze, da trägt dich niemand hin, das muss man wollen, da muss man beißen und einiges aushalten, was geht, wenn man das Ziel und den Glauben daran nicht aus den Augen verliert. Was halt von Außen geht ist stützen und helfen, aber ohne Erkenntnis und echten Willen beim Gegenüber ist das vergebene Liebesmüh.

Gerade wer auf sowas wie da oben und diese Vorgeschichte mit einem bitchslap reagiert versteht die Problematik solcher Erkrankungen oftmals deutlich besser als diesen Personen selbst lieb ist. Das sollte man nicht durcheinanderbringen mit der Naivität nicht zu begreifen was mentale und Suchterkrankungen eigentlich sind, was das für ein fieser Käfig sein kann. Den kriegt man aber nicht weggestreichelt, es braucht ein gewisses Maß von Reflektion, Initiative, sowie Verantwortungsbewusstsein beim Betroffenen, und für solche Erkenntnisse braucht es oft genug den Knall für bestimmte Dinge auch mal gezielt kein Verständnis mehr aufzubringen.


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