Thema:
Re:Die Tochter flat
Autor: Zweistein
Datum:09.09.19 15:48
Antwort auf:Die Tochter von Doc Ower

Die Grundidee der Szene gefällt mir. Die Stimmung kommt auch gut rüber. Aus meiner Sicht ist nicht immer ganz klar, wer denn gerade spricht. Immer auf den Bezug achten. Und noch ein Tipp: Lass die Menschen Dinge doch einfach sagen. Synoyme wie "stammeln" oder "quittieren" wirken nur aufgesetzt und damit störender als die Wortwiederholung von "sagen".


>"Welche Airline?", fragte Nils in die Stille hinein. Sein Gast war still, er mochte das.

Die Wiederholung Stille/still wirkt für mich nicht elegant. Außerdem: Ein Taxifahrer mag es vielleicht, wenn der Fahrgast keine Plaudertasche ist. Aber welcher Taxifahrer mag es, dass der Kunde gleich zu Beginn der Fahrt schweigt und nichtmal sein Ziel nennt?


>"Lu… Lufthansa."
>
>"Also Terminal zwei", quittierte der junge Taxifahrer kurz.


Warum quittieren? Warum sagt er das nicht einfach?

>
>Nils ließ mit seiner Chipkarte die Schranke zum Parkplatz für Taxen öffnen und stellte den Wagen ab.


Also übergibt er jemandem die Chipkarte, der für ihn damit die Schranke öffnet? Oder öffnete er einfach mit seiner Chipkarte die Schranke? Außerdem: Sind wir jetzt instand zum Terminal zwei gereist? Eine kurze Überleitung wäre da angebracht.

>"21 Euro bitte."
>
>Der Mann, vielleicht Mitte 50, kramte in seiner Geldbörse und reichte Nils mit zitternden Händen zwei Geldscheine.
>
>"25. Stimmt so."
>
>"Geht es Ihnen nicht gut, mein Herr?"
>
>Er sah beim Fenster hinaus. Dort stand eine junge Frau.


Da stimmt der Bezug nicht. Zuvor spricht der Taxifahrer, also würde sich "Er" auch auf ihn beziehen. Du meinst aber den Fahrgast, oder?

>"Meine… Tochter. Hab' mich vor 15 Jahren von meiner Frau getrennt, jeden Kontakt gemieden. Hab nur gezahlt."

Hier würde mich interessieren, wie alt die junge Frau dort draußen aus Sicht des Taxifahrer geschätzt ist. Wenn er sich erst vor 15 Jahren von der Frau getrennt hat, dann müsste die Tochter ja noch sehr jung sein. Ist die Frage, ob das zur Beschreibung des älteren Herren passt. Da würde man vielleicht schon eine etwas ältere Tochter erwarten.

>Schweißperlen standen auf seiner Stirn.
>
>"Wer konnte denn wissen, dass sie sich bei mir meldet…"
>
>Nils drückte die "In Pause" Taste am Taxameter. Der Mann nahm seine kleine Aktentasche, die Finger umklammerten den Griff.


Warum hat der Typ eine Aktentasche dabei? Sind da  Unterlagen seines Rechtsanwalts für die verschollene Tochter drin?

>"Ich wollte einen sauberen Schnitt. Dachte, sie will mich nie sehen."

Hier auch wieder Bezug: Wir sind die ganze Zeit beim Taxifahrer. Dass dies offenbar der Fahrgast sagt, muss ich mir erst erschließen.

>Der Taxifahrer sah sich die Tochter an. Ihr Blick wanderte umher.
>
>Nils betätigte die Lichthupe.
>
>"Was machen sie da?", stammelte sein Gast und machte weiterhin keine Anstalten, aufzustehen.


Der stammelt doch nicht. So wie Du das aufgeschrieben hast, fragt er das sehr flüssig.

>Die junge Frau aber hatte die Geste erkannt und ging auf das Fahrzeug zu. Sie blieb davor stehen und sah hinein.

Kann sie ihren Vater überhaupt erkennen, wenn sie davor stehenbleibt und frontal in das Taxi schaut? Aus der Szene danach wird deutlich, dass der Fahrgast auf der Rückbank sitzt. Also bleibt sie vielleicht daneben stehen?

>"Melissa… sie lächelt mich an!"
>
>"Kommen Sie!"


Wer sagt das?

>Nils stieg aus dem Taxi, ging um den Wagen herum und öffnete die hintere Tür. Der Mann zitterte am ganzen Körper, als er ausstieg.
>"Papa", sagte Melissa und hielt ihm die Hand zum Gruß hin.


Für was sonst, wenn nicht zum Gruß?


< antworten >