| Folgen sie diesem Wagen! |  |
Noch bevor Klaus auf die eben freigewordene Position eins am Taxi-Standplatz vorrollen konnte, riss ein Fahrgast die Tür auf und sprang auf die Rückbank.
„Folgen sie diesem Wagen!“
„Ja, Meister“, erwiderte Klaus, während er zügig aus der Parklücke bog. Der Blick in den Rückspiegel zeigte einen hageren Mann, etwa Mitte 20, blonde Haare, bekleidet mit einem für das milde Spätsommerwetter zu warmen Trenchcoat.
„Das wollte ich schon immer sagen“, witzelte Trenchcoatmann.
„Sind Sie Geheimagent oder sowas?“, fragte Klaus.
„Wenn ich das wäre, dürfte ich es nicht sagen.“
Stimmt. Eine dumme Frage, dachte Klaus. Vielleicht war Trenchcoatmann ja auch ein Privatdetektiv auf den Fersen einer untreuen Ehefrau. Oder ein Stalker, der einem ahnungslosen Opfer nachstellte. Wer weiß, ob der Perversling unter dem Trenchcoat überhaupt etwas trug!
Das Zielfahrzeug bog bei Gelb rechts in die Querstraße ab. Wahrscheinlich hatte der Lenker bemerkt, dass er verfolgt wird. Klaus folgte mit quietschenden Reifen und bei Rot.
Wer saß wohl in dem Taxi vor ihnen? Leider hatte er den Fahrgast nicht einsteigen sehen. Er war gerade damit beschäftigt gewesen, auf dem Smartphone Mails zu checken.
Es ging noch gute zehn Minuten, dann fuhr das Zielfahrzeug rechts ran. Klaus hielt in einem Sicherheitsabstand von zehn Metern. Die rechte Hintertür öffnete sich. Heraus stieg eine alte Dame mit Handtasche und Gehstock.
Klaus stellte den Taxameter ab. „Das macht 21 Euro. Verraten Sie mir noch, warum wir diese Oma verfolgen?“, frage er.
„Kein Grund. Ich wollte einfach immer schon mal sagen: Folgen sie diesem Wagen!“