Thema:
Re:Zeit: "Die Millionen, die gingen" flat
Autor: X1 Two (deaktiviert)
Datum:06.09.19 19:44
Antwort auf:Re:Zeit: "Die Millionen, die gingen" von dixip

>>[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-05/ost-west-wanderung-abwanderung-ostdeutschland-umzug]
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>>Keine Ahnung ob dieser bereits gepostet wurde, habe den Artikel heute früh erneut gelesen und er stellt Einiges gut dar.
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>War es Matt oder so, der das sinngemäß auf "die Dummen bleiben zurück" verkürzt hat!?
>Natürlich trifft das nicht auf die Universitätsstädte zu oder die Leuchttürme der Industrie, die im Osten absolut vorhanden sind.
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>Aber in den abgehängten Regionen dürfte ziemlich klar sein, dass die mobilen Leute, die Engagierten, die mit größerem Eigenantrieb, zweifellos die Jüngeren diese Regionen verlassen, wie es überall der Fall ist, wo keine Uni etc. vorhanden ist. Normalerweise kommt ein Teil aber nach Studium etc. oder nach der Familiengründung wieder zurück in die Heimat. Da haben einige Landstriche im Osten (und weniger im Westen) halt so wenig zu bieten (insbesondere natürlich Jobs, aber auch Infrastruktur), dass die Abwanderung endgültig ist. Zurück bleiben die Anderen. Und die Politik hat wenig Antworten zu bieten. Eine Aufgabe von Gemeinden, also den tatsächlichen Häusern etc., wagt hier auch keiner - wobei die Menschen es zweifellos nicht wollen. Stattdessen werden Gemeinden zusammengelegt, riesige Komplexe entstehen, deren Zentren dann noch gerade die Infrastruktur liefern, der Kitt der Gesellschaft (Sportvereine, Schulen, die Kommunalpolitik etc.) aber auch nur dort ist, u.U. >20km von der Teilgemeinde XY entfernt.
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>Wenn ich an meinen Heimatort (eigenständig) denke, dann sind die nächsten Gemeinden  (5km entfernt) eher für Spott, blöde Sprüche und eine ausgeprägte Abgrenzung zu haben. Damit will niemand mehr als nötig zu tun haben. Das ist Teil der Identität, dass man zu diesem Ort gehört und nicht zu dem nächsten. Das aus organisatorischen Gründen und wegen der Kosten zusammenzulegen, ist zwar nachvollziehbar, raubt den Menschen aber auch eine wichtige Grundlage.


Wäre mal interessant zu erfahren, wie viele von denen, die sich als Ossi angesprochen fühlen und über die Wessis beschweren, gar nicht mehr im Osten wohnen.


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