Thema:
Re:Ewig flat
Autor: sYntiq
Datum:06.09.19 12:55
Antwort auf:Re:Ewig von ChRoM

>Das merkt man ;-) Und es funktioniert nicht. Weil diese Formulierung eben nicht doppeldeutig ist, sondern nur im Kontext Sex funktioniert.

Hier versteh ich ehrlich gesagt nicht so ganz was du meinst. Im Sinne von "Mann und Frau"? Ok, vielleicht. (Wobei mir auch dort Dinge einfallen die dann doch nichts mit Sex zu tun haben.)

Im Sinne meines Textes? Ok. Schrieb ja auch schon dass ich mit der Formulierung selbst nicht so wirklich glücklich bin.

Im allgemeinen Sinne? Seh ich anders. Man kann auch in ein Haus eindringen. Man kann tief in den Wald eindringen. Es kann auch ein Messer in einen menschlichen Körper eindringen,etc pp. Ok, GANZ verdrehte Gestalten mögen auch darin etwas sexuelles sehen. :P


>Das Problem ist aber größer. Du schreibst immer von einer "sie". Das Weltall, um das es in Wahrheit geht, ist dummerweise nicht weiblich. Ok, Du hilfst Dir, indem Du später von der Weite sprichst. Aber das hatscht. Niemand sagt, er hat "schon als Kind die Weite beobachtet". Man hat schon als Kind in den Sternenhimmel geschaut.

Hier muss ich zugeben dass ich von Anfang an als Grundidee "Die endlose Weite", sowie die Faszination die diese auf den Erzähler ausüben sollte, im Kopf hatte aber noch nicht gezielt den Weltraum. Ein Gedanke war auch die endlose Weite des Meeres, die endlose Weite der Wüste.... aber letzten Endes bin ich doch eher ein Sci-fi Fan.:)

Ich muss dir aber recht geben dass "Ich hab sie schon als Kind beobachtet" ein Konstrukt war. (Halt um, in Verbund mit dem Folgesatz darzustellen "Ich himmle jemanden seit Jahren an aber male mir keinerlei Chancen aus, doch plötzlich gab es sie doch") allerdings war das Konstrukt hier von der Intention nicht "schon als Kind die Weite beobachtet" sondern eher "schon als Kind die Sterne beobachtet" was man als Kind ja durchaus sagt.
Noch dazu war es ein Konstrukt welches erst ziemlich am Ende, kurz bevor ich den Text hier reinstellte, hinzukam. Vielleicht hätte ich ihn einfach weglassen sollen. Ich hab ein Talent dafür, Dinge kaputtzuoptimieren. :)

Aber klar. Wenn das was ich im Kopf habe beim Leser nicht ankommt, läuft was falsch. :)


>Man kann alles rechtfertigen. Am Ende zählt: Funktioniert der Text für die Leser, oder nicht. Wenn er für die Mehrheit nicht funktioniert, und das unterstelle ich hier mal, kann man seine Schlüsse daraus ziehen - oder halt nicht. Am Ende ist es Dein Text. You decide.

Haha, ich wollte mich eigentlich gar nicht rechtfertigen sondern nur klarmachen wie meine Gedankengänge dazu waren etc.  Kann ja auch helfen im Sinne von "Ach so in der Art hast du das gesehen, dann schreib es doch lieber so und so". Ich bin ja selbst nicht wirklich glücklich mit der "Eindringen" Formulierung und hab da auch ziemlich drauf rumgedacht. Mir ist nur nichts anderes eingefallen was a) eine noch engere Verbindung zum Objekt der Begierde darstellt und b) sowohl auf eine Frau/Geliebte als auch auf den Weltraum/die Weite des Alls passt.

Hier soll ja u.a. auch eine Diskussion entstehen weswegen meiner Meinung nach die Gedankengänge hinter einer Formulierung manchmal durchaus helfen könnten. :)


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