Thema:
Re:Stichwort "abgehängter Osten -> Protestwahl" flat
Autor: Joschi
Datum:04.09.19 11:00
Antwort auf:Re:Stichwort "abgehängter Osten -> Protestwahl" von Derrick

>>[https://m.tagesspiegel.de/hirschfeld-in-brandenburg-null-fluechtlinge-aber-50-6-prozent-afd/24970544.html]
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>>Sehr interessant, ohne die Ursachen wirklich erklären zu können!
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>Ganz im Gegenteil, ich finde der Artikel erklärt es sogar sehr gut. Die Leute haben Angst vor Veränderungen. Die haben ihr pittoresques Dörfchen in dem alles unaufgeregt dahingeht. In den Medien hören sie von Nafris und Verbrechen. Das brennt sich ein. Dann sehen sie dass es bei ihnen eben keine Ausländer gibt und Schlußfolgern dass die eben an den unschönen Dingen Schuld sind. Ressentiments werden geschürt. Und deshalb wollen sie den Status Quo behalten. Die Partei die dafür kämpft ist die AfD. Wenn dann jeder dort das so sieht, ist es auch OK offen gegen Fremde zu sein. Das ist absolut ekelhaft aber macht in deren Kopf eben Sinn. Wenn die meisten Fremdenfeindlich sind dann wird zur Normalität die auch im Alltag immer wieder sichtbar wird.


Ja stimmt ja alles. Aber wie erklärt man denn, das angesichts dessen was wir über den 2. Weltkrieg und die Kriege davor und über Diktaturen und totalitäre Systeme wissen, wieviele Opfer das alles gebracht hat, wieviel Leid und Zerstörung über ganze Völker, wie erklärt man, dass erwachsene Menschen trotzdem auf die Idee kommen auch nur in die Nähe von Hakenkreuzen zu kommen? Wie kann man das denn ausblenden? Wie funktioniert das bzw. warum kann das passieren?

Und wenn man die Unlogik dieses Zusammenhangs nicht auflösen kann und damit zurecht kommen muss, das große Teile unserer Gesellschaft so ticken: wie kann die Demokratie mit so etwas umgehen, die nur dann Garant für Frieden und pluralistisches Zusammenleben ist, wenn der Souverän auch den Pluraslismus versteht bzw. sein Verhalten in der Demokratie an logischen Zusammenhängen orientieren kann?


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