Thema:
Re:Dann MUSS man ja Braun wählen flat
Autor: Phil Gates
Datum:02.09.19 10:26
Antwort auf:Re:Dann MUSS man ja Braun wählen von thestraightedge

>>>Die drölftausend anderen Parteien mit denen man protestieren könnte existieren ja schließlich nicht.
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>>Die bringen bloß nix, weil nicht medienwirksam´und ohne jeden Impact. Man will ja dem  Establishment einen Denkzetel verpassen, mit der Tierschutzpartei oder den bibletreuen Chisten wird das schwierig...
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>>Disclaimer: Nein, Ich sympathisiere natürlich nicht mit diesem Verhalten. Aber so erklär ich mir das.
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>Es ist imo viel einfacher: die Quote der ausländerfeindlichen, rassistischen, xenophoben Menschen ist drüben einfach größer - da muss man die Meta-Ebene "Protestwahl, die wollen nur zeigen dass es da nicht überall so gut läuft" gar nicht erst betreten, für die es in meinen Augen keinerlei belastbare Belege gibt.


So ist es. Vielmehr muss man sich fragen, woher diese hohe Quote an Faschisten kommt. In den Genen liegt es wohl nicht (das anzunehmen, wäre seinerseits rassistisch btw). Auch wirtschaftlich stehen die wie gesagt längst nicht mehr so beschissen da, wie es suggeriert wird, da gibt es im Westen genauso Beispiele. Vielmehr dürfte es daran liegen, dass es in Ostdeutschland weniger Ausländer gibt. Man hat also mangels Interaktion gar keinen Eindruck von diesen Menschen. Ich merke an meinem Sohn, wie unschuldig Kinder sind. Der erzählt ganz ohne Hintergedanken, dass seine Freundin E. manchmal nur Gemüse isst, weil sie kein Schweinefleisch mag. Und dass sie mit ein paar anderen Kindern im Bewegungsraum spielt, wenn freitags der Kindergottesdienst ist. Der beobachtet messerscharf, aber er sieht darin keinen Makel. Ist halt so, stört keinen. Ich bin relativ sicher, dass er kein Nazi wird. Wer aber nicht damit aufwächst, dass das normal ist, dass E. in eine andere "Kirche" geht oder was anderes isst, der stört sich daran vielleicht. Ähnliches gilt sicher für Homosexualität, Behinderungen etc.

Ein weiterer Grund könnte auch im fehlenden Rückhalt durch die Kirche und ihre Sozialprojekte liegen. Man muss nicht unbedingt turbogläubig sein um anzuerkennen, dass die Kirche (oder generell soziale Einrichtungen) viel für den Abbau von Ressentiments tut. Bei der katholischen Kirche gibt es sicherlich noch Nachholbedarf in puncto Missbrauch und auch den Umgang mit Homosexualität. Aber was den Umgang mit Migranten, Alten, Kranken und auch anderen Religionen angeht, sind die schon ziemlich gut.


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