Thema:
Re:?? flat
Autor: X1 Two (deaktiviert)
Datum:01.09.19 12:59
Antwort auf:Re:?? von Faerun

>>>Was für eine jämmerliche Clickbait-Überschrift mit miserabel oberflächlichem Artikel dahinter. Traurige neue FAZ-Welt. :(
>>
>>Was ist an der Überschrift jetzt so großartig clickbait und was ist an dem Artikel jetzt so miserabel oberflächlich, dass es dir sogar ein trauriges smiley wert ist? Jetzt nicht groß informativ aber ich hab mir da jetzt was ganz anderes drunter vorgestellt.
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>Der Absatz ist suspekt:
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>"Allerdings ist die vegane Variante unter Umweltaspekten nicht unproblematisch: Während die Burger von „Beyond meat“ komplett ohne Soja produziert werden, verwenden andere Hersteller für ihre Fleisch-Alternativen häufig Soja, was wiederum bedeuten könnte, dass für den Anbau der Regenwald abgeholzt wird. Im Lidl-Hack sind 3,8 Prozent Sojaeiweiß enthalten; Hauptbestandteile sind nach der Zutatenliste Trinkwasser,  Champignons, Kokosnussfett, Erbseneiweiß und Weizeneiweiß."
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>Das ist wortwörtlich concern trolling. Eine pflanzliche Ernährung sei problematisch, weil Soja angebaut werden würde. Wenn die Autorin sich um den Sojabohnenanbaut sorgt, dann muss sich in Zukunft pflanzlich ernähren, denn Soja wird zu einem Großen Teil als Futter für "Nutztiere" verwendet. Die Non-Profit-Publikation Mongabay schrieb einen Artikel zum Sojabohnenanbau in Brasilien:
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>"In 2017, Brazil produced 16.3 million tons of soymeal for its domestic market, and more than 90 percent of that became animal feed, with 50 percent used as chicken feed, 25 percent as pig feed, and 12 percent for beef and dairy cattle feed."
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>[https://news.mongabay.com/2019/01/brazilian-hunger-for-meat-fattened-on-soy-is-deforesting-the-cerrado-report/]
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>Dieses Gegenargument hört man unter jenen, die den Status Quo aufrecht behalten wollen, sehr häufig. Vergleichbar mit der "aber Pflanzen können auch Schmerzen spüren"-Fraktion wird dies nahezu immer von unaufrichtigen Personen zur Sprache gebracht. Nicht Veganismus ist der Treiber vom Sojabohnenanbau - sondern die Massentierhaltung. Wenn du den Sojabohnenanbau reduzieren willst, go vegan. Wenn du ihn komplett eliminieren willst, nur zu (es gibt in der Tat unschädlichere pflanzliche Produkte), aber einen Absatz zu schreiben, der den Impact pflanzlicher Ernährung im Vergleich zur Massentierhaltung relativiert ist mehr als suspekt, wenn dich der Regenwald tatsächlich interessiert.
>Wir befinden uns gefühlt noch in einer awkwarden Entwicklungsphase, in welcher die negative Konnotation von "Veganismus" noch immer allgegenwärtig ist, wir uns aber zunehmend mit den Inhalten dieser Philosophie auseinandersetzen und zum peinlichen Resultat kommen müssen, dass sie von Anfang an mit allem Recht hatten.


Wo kommt denn eigentlich das Kokosnussfett her, was da drin ist? Hab in Europa noch nicht viele Kokosnüsse gesehen. SCNR

Nichtsdestotrotz ist die Aufregung über so einen Artikel echt übertrieben. Da stehen insgesamt vielleicht zwei Sätze zum Umweltaspekt von veganen Fleischprodukten. Daran muss man sich dann wirklich nicht aufhängen, um den kompletten Artikel und sogar die Zeitung dahinter zu diskreditieren. Da muss man dann eher seine selektive Wahrnehmung überprüfen und hinterfragen.


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