Thema:
Re:Vermögenssteuer in der Schweiz flat
Autor: Sockenpapst
Datum:27.08.19 14:36
Antwort auf:Re:Vermögenssteuer in der Schweiz von suicuique

>>Neiddebatte, Spalterei - es bestreitet doch schon längst niemand mehr, Christian Lindner vielleicht, dass es in Deutschland extreme Vermögensungleichheit gibt. Größer ist sie in Europa nirgendwo IMO. Ist das gut so?
>
>Folgenden Kommentar der SZ vom Wochenende fand ich eigentlich recht passend.
>[https://www.sueddeutsche.de/politik/vermoegenssteuer-spd-deutschland-1.4574925]
>

Hihi, ich erinnere mich mit absolutem Grausen an die letzte ernsthafte Diskussion hier zum Thema Erbschaftssteuer. Was bei diesem Thema neben rationalen Argumenten und auch schlicht Interessen an Emotionen mitschwingt, ist - vorsichtig formuliert - bemerkenswert. Das lässt sich auch in jeder öffentlichen Diskussion unglaublich leicht instrumentalisieren.

Aber ja, wollte man ernsthaft etwas gegen die Vermögensungleichheit im Lande tun, müsste man den Faktor Arbeit (teilweise) entlasten, und gleichzeitig Vermögen erheblich stärker belasten, und zwar durch eine Kombination aus Erbschafts-, Kapitalertragstrags- und Einkommenssteuern.

Blöderweise lässt sich die eine Seite dieser Gleichung zu leicht triumphierend gegen die andere ausspielen, und alles bleibt, wie es ist. Ich habe da so ziemlich jeden Glauben an eine umfassende Reform verloren und halte die reflexartigen Rufe nach einem "stimmigen Gesamtpaket" für das sicherste Mittel, dass im Ergebnis noch nicht mal ein Reförmchen passiert.


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