Thema:
Re:Es gibt Probleme flat
Autor: X1 Two (deaktiviert)
Datum:26.08.19 13:34
Antwort auf:Re:Es gibt Probleme von Fritz Schober

>Ja, es gibt einige Probleme und die Lösung ist weiterhin die Produktion aufzustocken und mehr Fahrzeuge zu verkaufen und den Service in den Griff zu kriegen.

Mehr Produktion = noch mehr Probleme = noch mehr Serviceprobleme. Jetzt stell dir doch nur mal vor was denn in den Servicecentern los ist, wenn doppelt so viele Autos verkauft werden? Dann noch Model Y dazu. Wenn es heute ein Serviceproblem gibt (und das ist schon Anfang des Jahres so gewesen, bei 555.000 existierenden Teslas), du 400.000 Autos im Jahr baust, dann brauchst du Ende 2019 fast doppelt so viele Servicecenter und Angestellte um alleine den Status Quo zu halten. Du willst das Problem aber lösen, das ist dann eine Verdreifachung bis Vervierfachung der Servicekosten auf Basis Ende 2018.

Tesla hat die Reduzierung der Serviceausgaben ja sogar als positiven Bulletpoint im letzten Quartalsbericht genannt. Ist natürlich ein Warnzeichen, wenn bei Verdoppelung der Produktion YOY die Kosten für Serviceausgaben zurückgehen.

>Es muss halt Kohle rein. Das Konzept der Tesla gefällt mir weiterhin besser als von anderen Marken. Die Umsetzung der Tesla Vision hat diverse Probleme wie Du ja sehr ausführlich (nicht alles sehe ich so negativ) beschrieben hast, ich halte diese aber weiterhin für lösbar. Ginge es nach den Unkenrufern wäre Tesla bereits 2012 und 2016 pleite gewesen.

Na ja, Pleite ist man dann, wenn die Banken einem kein Geld mehr geben. Rein unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten hat Tesla kein sinnvolles Geschäftsmodell. Aber sie bekommen eben noch weiter Geld dafür. 2012 waren es 0,41 Milliarden Dollar Schulden, aktuell sind es 11,23 Milliarden Dollar Schulden. D.h. für jedes produzierte Auto hat Tesla bisher 15.000 Dollar Schulden gemacht. Das ist erstmal pauschal nicht schlimm, schließlich muss man erst investieren, um dann Geld zu verdienen. Nur hat Tesla im letzten Quartal pro verkauftem Auto sogar 16.000 Dollar neue Schulden gemacht. D.h. sie entwickeln sich in die komplett falsche Richtung - noch bevor wir die Kosten für besseren Service überhaupt einrechnen. Es hieß immer sobald Model 3 angelaufen ist wird Tesla profitabel, aber das Gegenteil ist der Fall.

Das hier sind die relevanten Zahlen:

Q2 2018:

28.578 Model 3 produziert
Servicecenter: 346

Q2 2019:

72.531 Model 3 produziert
Servicecenter: 402

Das kann nicht funktionieren. Stattdessen haben sie ihre mobilen Servicefahrzeuge fast verdoppelt von 340 auf 651 - aber das sind erstens immer noch weniger als bei der Produktionsausweitung nötig wären und zweitens können die eben keine Lackschäden oder falschen Verkabelungen reparieren, sondern primär Softwareprobleme lösen.


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