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Re:ZDF Info Doku - Start-up ins Risiko flat
Autor: Rocco
Datum:17.08.19 21:42
Antwort auf:ZDF Info Doku - Start-up ins Risiko von Steppenwolf

Habe mit den Beitrag nun angeschaut und naja, war jetzt nichts wirklich Spannendes dabei außer der in aller Kürze gezogene Vergleich mit der Startup-Szene in Jerusalem. Da steckt in der Tat viel Wahrheit drin, d.h. die haben alles, von dem deutsche Gründer nur träumen können:

1. Viele Viele Gründer und Gründerspirit auf engstem Raum
2. erfolgreiche Gründer sind dort Stars wie bei uns Spitzensportler
3. Reichlich Investoren, d.h. keine Abhängigkeit von einer alteingesessenen Bankenlandschaft wenn es um die Finanzierung geht.
4. Scheitern wird dort nicht mit "Versagen" gleichgesetzt. Es wird als normal angesehen, ja gar erwartet, dass niemand erfolgreich sein kann, der nicht aus vorherig gemachten Fehlern lernt.
5. Krokant: Armeepflicht - ja, da ist vermutlich schon was Wahres dran, dass die jungen Leute dort früh zur Selbständigkeit und Eigenverantwortung durch den Wehrdienst erzogen werden. Der israelische Wehrdienst ist sicherlich auch anders, als der damalige Deutsche.

Am Rande hat Frank Thelen (DHDL), den ich ansonsten kaum ertrage, ein paar richtige Dinge angesprochen. Gründer haben es in Deutschland mit zu viel Bürokratie zu tun. Man müsste die Leute eigentlich einfach mal ein Jahr lang machen lassen ohne den ganzen bürokratischen Wahnsinn drumherum (also z.B. die Hürden bei Gründung, Steuern, Auflagen beim Unternehmenssitz, ausländische Arbeitnehmer,...).

Es ist kein Wunder, dass in der aktuell guten wirtschaftlichen Lage, sich selbst die unternehmenslustigen Leute  lieber anstellen lassen und gut versorgt eine ruhige Kugel schieben, anstatt Deutschland mit Innovationen nach vorne zu bringen. Da schließt sich nochmals der Kreis zu Jerusalem, denn Innovation ist dort überlebensnotwendig weil nunmal keine extrem starke Schlüsselindustrie (wie bei uns Autos) existiert.

In Deutschland ruht sich allen Voran die Politik weiterhin im gemachten Nest aus und wird irgendwann merken, dass zu wenig an die Zukunft gedacht wurde. Schade eigentlich.

Greets
Rocco


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