Thema:
Re:Es ist schon traurig, dass es hier so viel "Feindscha flat
Autor: McG
Datum:15.08.19 23:18
Antwort auf:Re:Es ist schon traurig, dass es hier so viel "Feindscha von token

>>>Gleichwohl ist die Medienlandschaft ein bunter Haufen und kein einheitliches System mit einem zentralen Steuerungsorgan dem man mit einem Flächenangriff wirklich gerecht werden kann. Es ist kompliziert.
>>
>>Da fehlt ein 'nicht' oder?
>>
>Nein, fehlt nicht, es gibt nicht die Medien. Und es gibt keinen Medienmaster.


Gleichwohl ist die Medienlandschaft ein bunter Haufen und kein einheitliches System mit einem zentralen Steuerungsorgan dem man mit einem Flächenangriff nicht wirklich gerecht werden kann.

Anders ergibt dein Satz für mich keinen Sinn. Es fehlt ein 'nicht'.

>Und im Jahr 2019 ist auch die Gesellschaft aktiver Teil der Mediengestaltung, auch YouTube oder Twitter sind Medien und werden auch in klassischen Organen zitiert. Es ist recht chaotisch, da kriegt man überhaupt nichts mehr pauschalisiert, und es war schon vor dem Internet komplex.
>Aber jetzt, heidewitzka. Natürlich ist der Versuch da, etwa durch Populisten mit dem Vorwurf Lügenpresse, dem Übergang zu Sytemmedien, oder weicher, Mainstreammedien. Während man gleichzeitig selbst die Infrastruktur für ein wirklich gleichgeschaltetes instrumentalisiertes Nachrichtenwesen schafft. Trick 17, immer das vorwerfen was man gerade selbst macht. Kannten wir schon in der Grundschule, wer's zuerst gerochen, dem aus dem Arsch gekrochen. Bewährtes Prinzip das deprimierend gut funktioniert.


Was du da alles so rausanalysierst. Faszinierend. Und leider völlig überzogen und unpassend zu dem Thema Medienhype um eine Klimaaktivistin.

>Es geht mir gar nicht Präzision, sondern darum, dass man sich in einer Landschaft wo es jede Blüte gibt auch jede Blüte pflücken kann. Damit hat man zu jeder Haltung auch einen Beweis, man hat aber mitnichten auch immer einen Punkt, was man aber einfach ignorieren kann.
>Wenn es alles was man sich ausdenken kann auch irgendwo gibt, ist das der perfekte Nährboden für das Pipi-Langstrumpf-Prinzip.
>Aber so einfach ist es eben nicht, obviously.
>
>>Aber warum ist es so das man dich (wahrscheinlich) nicht ernst nehmen würde, bei Greta tut man das aber (zurecht)?
>>
>Es ist auch hier kompliziert. Zum einen muss viel zusammen kommen das man gar nicht planen kann, weil vieles davon auch Zufall ist. Der Greta hätte etwa nur der Papa eine wischen müssen dass sie zur Schule gehen soll!11 Und tausende andere Dinge. Was bei Fridays passiert ist, ist ein Konglomerat von Unwahrscheinlichkeiten. Hinzu kommt, jede themengebundene Fraktion tut sich leichter wenn sie der Fraktion auch ein Gesicht geben kann. Das ist auch bei Parteien so, dass diese von einem charismatischen Aushängeschild als ganzes enorm profitieren, auch wenn das Aushängeschild natürlich nicht die Partei in Personalunion darstellt.
>So ticken Menschen, sie widmen einem Gesicht mehr Aufmerksamkeit als einem Sheet mit Bulletpoints.
>Und bei Greta kam alles zusammen, Zeitpunkt, Charisma, Mädel, Kind, Handicap, Intelligenz, und nicht zuletzt dass sie Recht hat und das Messer in die Wunde gelegt wurde. Und diese Wunde haben wir als Weltbevölkerung aufgerissen und ignoriert, obwohl sie so offensichtlich ist. Das ist halt das beschämende, dass uns Kinder und Jugendliche auf Dinge aufmerksam machen müssen, weil wir verlernt haben diese zu hinterfragen und uns gegen sie zu wehren.


Das ist einfach nicht richtig. Als ob Greta uns auf irgendetwas aufmerksam gemacht hat was wir nicht vorher schon wussten. Natürlich suchen und finden Medien Galleonsfiguren, und die soll/muss es auch geben. Aber wenn man dann anfängt über jeden Pups zu berichten den diese Galleonsfigur abgibt, dann ist das übertrieben. Noch einmal: Greta selbst kann da nichts für. Deshalb sind die Greta-Verteidiger in diesem Thema hier ja auch auf dem Holzweg.

Wenn Greta wirklich etwas für unsere Zukunkt bewirkt, dann ist das eine großartige Sache. Ändert aber nichts daran was einige Medien mit ihr so veranstalten.

>Das ist halt am Start, aufstehen, arbeiten, Amazon, was fressen, Duschgelcamp. Läuft schon alles, läuft auch ohne uns, irgendjemand kümmert sich.
>Und Kinder haben das vielleicht noch nicht so drin, werfen einen unverfälschten Blick drauf und sind entsetzt wenn sie sehen, wtf, da kümmert sich keiner? Seid ihr eigentlich geisteskrank?
>Tja, und was will man machen wenn der Vorwurf stimmt?
>
>Die einen denken nach, die anderen sind angepisst was diesem Drecksbälgern einfällt sich einzumischen und einen zu kritisieren. Unverschämtheit!
>
>>Nimm z.B. das Beispiel das ich genannt hatte: Rezo. War für mich auch nichts anderes als ein Hype. Sein Anliegen war/ist richtig. Das was dann an medialer Aufruhr daraus gemacht wurde nicht. Ich muss doch nicht zu jedem Thema meinen Senf dazu geben um glaubwürdig zu sein? Dazu habe ich auch gar keine Lust. Und Zeit.
>>
>Rezo ist doch ein ähnliches Phänomen. Hätte 100k Klicks kriegen können und keinen hätte es interessiert. Aber auch er hat einen Nerv getroffen, und dann kam die Verbreitung und durch die Verbreitung wurde es zur Nachricht, was dann eine Eigendynamik mit noch mehr Verbreitung katalysiert.
>Die CDU hätte das alles entkräften können. Aber da kam auch einiges zusammen, ihre Unfähigkeit mit neuen Medien zu spielen zum einen. Zum anderen aber eben auch dass es neben einigen Vereinfachungen die Angriffsflächen boten zu viel gab dass so stimmte und einen Irrsinn aufzeigte der so offensichtlich ist, dass wir auch hier wiederum erschüttert sein dürfen den nicht selbst zu kritisieren sondern einfach hinzunehmen. Etwa der mathematische Widerspruchscharakter zwischen dem Zeitplan für den Kohleausstieg und dem vorhandenen CO2-Kontigent zum erreichen der Klimaziele.
>Das ist Grundachulmathematik gewesen, das ist doch nicht Rezos schuld dass diese Rechnungen derart offensichtlich nicht aufgehen.
>
>>Wollen wir uns wirklich von diesen Idioten (Populisten/Rassisten/Rechten) vorschreiben lassen was wir kritisieren und was nicht? Da bin ich wieder bei meiner Metapher 'Alle in einen Topf'. Und das akzeptiere ich nicht.
>>
>Wir sind schon längst über diesen Punkt drüber, 2019 entscheiden Populisten zu weiten Teilen über die öffentliche Debatte. Ihre Tricks funktionieren weil sie sich selbst nicht an die Spielregeln halten.
>Ein Beispiel ist etwa die Mediendiskussion.
>Medien müssen sich nun permanent erklären wenn sie über einen Vorfall mit einem Flüchtling nicht berichten. Es sind die populistischen Themen die Dauerpräsenz in den Talkshows haben. Die Medienmacht von Populisten ist unfasslich geworden, ihr Einfluss exorbitant, sie ziehen weiter Netzwerke hoch, geben Trollunterricht, ziehen in Parlamente ein, übernehmen Regierungen, bestimmen das gesellschaftliche Klima, und schaffen es dennoch sich weiterhin als das geprügelte Opfer einer missverstandenen Grauzone zu inszenieren.
>Und das geht nicht mehr von alleine weg, und erst recht nicht wenn auch normale Menschen anfangen in die von ihnen aufgestellten Hörner zu blasen.
>
>Ich finde es entsprechend legitim mich im Komplex Thunberg gegen eine vermeintliche Mediendiskussion zu wehren bei der ich mir anhören darf, dieses wehren sei nur durch religiösen Eifer zu erklären.
>Und das warst ja nicht nur du, erster Beitrag von Tele unten prischt aus dem Nichts mit diesem Vorwurf vor.
>Leute, merkt ihr wirklich nicht wessen Lieder ihr da singt? Sorry das so sagen zu müssen :(
>
>Du hast vollkommen Recht wenn du sagst, wir dürfen diesen Leuten nicht das Feld überlassen. Aber in meinen Augen hast du Unrecht wenn du denkst du seist mit Medienkritik und Religionsvorwürfen von diesem Trend emanzipiert, das ist kein Mittel gegen Populisten, das ist das Verhalten was ihnen das Feld düngt.
>
>>>Sehr wohl aber darum dass ich durchaus sehe, dass die "Medienkritiker" mit den Leuten die beim Thema Klimawandel "konservative" Positionen einnehmen eine erstaunliche Schnittmenge bildet, und das nährt eben den Verdacht dass es gar nicht um die Medien geht, jedenfalls den meisten nicht.
>>
>>Ich muss mich also klar einem Lager (pro Klimaschutz) unterordnen damit ich nicht in den Topf 'Konservative' geworfen werde? Also Freiheit sieht für mich anders aus. Und ja, es ist kompliziert.
>>
>Nein, das war keine Forderung nach nichts, lediglich die Feststellung dass Leute die hier so tun als ob sie Medienkritik übten und selbst erschüttert sind wieso sowas in einer Schlammschlacht endet, Glaubwürdigkeitsprobleme aufweisen, wenn man sich generell ihre Standpunkte anschaut.
>
>Der Vorwurf ist nicht, wer nicht für uns ist, ist gegen uns, entscheide dich! Der Vorwurf ist dass man Konstruktivität heuchelt, aber ganz genau weiß was man da macht und warum.


>In einem Satz, wer mir vorwirft mich in religiösem Eifer zu verlieren, dem kann ich schwerlich den Standpunkt Medienkritik im Komplex Thunberg abkaufen.

Wo wirft dir jemand das vor?


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