Thema:
Re:Linnemann flat
Autor: spinatihero
Datum:08.08.19 21:03
Antwort auf:Linnemann von D@niel

>Die Empörung, die auf Linnemanns Forderung folgt, ist bezeichnend für die öffentliche Debattenkultur. Das, was der Mann will, sollte jedem einleuchten. Wenn ein Kind kein Deutsch spricht, ist es auch recht sinnfrei, es in eine Schule zu stecken, in der sämtlicher Stoff in dieser Sprache vermittelt wird. Dort wird es höchstwahrscheinlich scheitern.

Ich halte den Linnemann für einen Idioten. Deshalb würde ich auch keine Empörung erwarten, schließlich weiß man mittlerweile dass von ihm in der Regel Unsinn kommt.

Was Linnemann und Du nicht verstehen ist dass die Sprache in erster Linie nicht durch Schule vermittelt wird, sondern durch praktische Anwendung. Schule = Theorie, Freunde und Umfeld = Praxis. Natürlich ist es für jemanden der gar kein deutsch kann erstmal schwierig in einer höheren Klasse, und natürlich muss neben der Schule Eltern wie Kindern die deutschen Grundlagen beigebracht werden. Wie aber sollen Kinder soziale Bindungen um die Sprache zu lernen wenn sie wie eine Extra Wurst behandelt werden? Am besten noch eine Klasse nur mit Migranten, sich dann wie Linnemann vor knapp 2 Jahren aufregen dass die unter sich bleiben.

Ein Freund aus meiner Jugend konnte kaum englisch, war ein halbes Jahr zum Austausch in Australien und hat dort schneller englisch gelernt als in jeder Schule. Bevor ich in der Schule englisch hatte saß ich am C64 mit diversen englischen Text Adventures und Englisch Buch vor dem Monitor.

Was ich damit sagen will: Wenn eine Sprache lernen mit Spaß zu tun hat geht es flotter. Wenn ausländische Schüler deutsche Freunde finden oder gar ein Mädchen nett finden, ist die Motivation größer. Ein zusätzlicher Nebeneffekt ist dass deutsche Schüler bereits früh Ausländer kennen lernen und viel toleranter aufwachsen.

Was Linnemann einfach nicht rafft ist dass die Schule allein nicht Stoff vermittelt, sondern Kinder wie Jugendliche auch Werte vermittelt, erzieht und ein soziales Gefüge schaffen soll. Eine Mischung ist daher positiv. Umgekehrt sollte man Migranten auch nicht an einem Fleck wohnen lassen sonden bestenfalls so dass sie viel Kontakt mit deutschen haben um die Sprache besser zu lernen und sich eben an unsere Kultur zu gewöhnen.
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