| Streuen Inder gerne englische Sätze in Gespräche ein? |  |
Habe nur durch Netflix Berührung mit indischer Kultur, das erste mal ist es mir bei einem absolut miesen "Horror"-Film aufgefallen - zwischendurch fallen einfach wahllos eingefügte englische Sätze/Phrasen. Damals habe ich's auf den schwachsinnigen Film geschoben, aber für interessant befunden und nicht ganz verdrängt.
Jetzt schaue ich mir den charmanten indischen Stranger Things-Versuch - "Typewriter" an und es ist wieder da!
Die bessergestellte Familie aus Mumbai spricht untereinander nur Englisch, okay, aber selbst die anderen Charaktere bauen sehr gerne englische Sätze in ihre Gespräche ein.
Es wird teilweise auch als Abgrenzung zwischen den gesellschaftlichen Schichten benutzt - der finstere Bursche erklärt dem einfachen Proleten die Wahrscheinlichkeit und dieser verschluckt fast seine Zunge an "probability".
Klar ist das alles irgendwie goldig, aber auch ein wenig lächerlich. Erinnert mich auch ein wenig an russische Klassiker, wo überall französische und weniger englische & deutsche Sätze eingestreut sind.
Wie sieht's denn tatsächlich aus? Ist das nur ein Fernsehtrend oder ist da was dran?
Da es dutzende lokale Sprachen gibt, bietet sich Englisch als Verkehrssprache an, ist dem so oder können alle auch Hindi?
Mit seinen Kindern Englisch zu sprechen - kann ich nachvollziehen, Bildung nimmt man ernst.
Aber baut man in Gespräche untereinander einfach englische Phrasen und ganze Sätze ein? Soll das cool sein oder warum tut man das?
"[Hindi oder sowas:] bla bla bla bla bla bla this is incredible! I like it! Bla bla bla* you know my husband! Bla bla bla bla bla."
Was würden die deutschen Sprachwächter vom Anfang der 2000er dazu sagen? Ihnen waren schon paar Anglizismen zu viel^^
Indien-Spezialisten vor, klärt mich auf!
Auf jeden Fall bin ich von dem ganzen Lokalkolorit begeistert, die Serie spielt in Goa, d. h. überall sieht man katholische Kirchen und die Einheimischen heißen Maria usw..