| Re:Habe letztens mal Formel E geschaut |  |
>Aber IMO macht man sich mit diesem "damit fahren wir jetzt ausschließlich in Metropolen rum"-Ansatz ziemlich viel kaputt.
Wo willst du damit sonst fahren? Auf 120m breiten Grand Prix Strecken mit nochmal doppelt so breiten Auslaufzonen? Mit Autos die zwar "schnell" aussehen, aber de facto nur einen Bruchteil der Leistung der F1 haben und dabei ungefähr doppelt so schwer sind?
Man sieht es ja schon bei den WTCR - die leistungsmäßig gar nicht mal so schrecklich weit weg sind von der Formel E - dass es auf GP-Strecken so aussieht als ob die Autos nur im 2. Gang unterwegs sind. Und die Tourenwagen können immerhin noch mit "Brummbrumm" akustisch etwas sportlichen Eindruck machen, das fällt ja nun in der Formel E aus naheliegenden Gründen auch flach.
Nee, der Ansatz der Straßenkurse ist schon genau der richtige, weil nur damit auch wirklich das Gefühl rübergebracht werden kann, dass man schnell unterwegs ist. Ansonsten wären noch enge und anspruchsvolle Pisten wie Bathurst denkbar als Formel E-tauglich, aber hier vermute ich dass da die FIA auch Schiss bekommen würde. "viel zu gefährlich" ist so...
Allerdings stimme ich dir zu dass die Strecken im Detail häufig scheinbar willkürlich gezogen werden und damit nicht gut sind. Ich würd die Kisten auch gern mal in Macau oder Pau sehen, wo in der Vergangenheit schon gezeigt wurde, dass auch mit langsameren Autos spektakulärer Motorsport möglich ist.
Dazu leidet die Formel E halt darunter, dass sich immer noch jeder klassischen Open Wheeler-Sport darunter vorstellt, obwohl es in Sachen Gewicht und Leistung viel mehr Tourenwagen sind als Formel Wagen. Als Kontaktsport wäre da noch viel mehr Potential für Spannung. Und nein, anders als viele Leute, die nur mit F1 sozialisiert wurden denken mögen, ist Motorsport als Kontaktsport keineswegs billig und skill-befreit. Es ist einfach nur eine andere Disziplin, die für schwächere und schwerere Autos durchaus ihre Berechtigung hat.
Christian