Thema:
Re:u-bahn Schubssicher machen flat
Autor: phaxy
Datum:04.08.19 14:02
Antwort auf:Re:u-bahn Schubssicher machen von Ihsan

>>>In München fangen sie an Türen am Bahnsteig zu bauen, was ok ist.
>>>Überall wird gesagt sowas geht nicht auf die Schnelle.
>>
>>Dann sollten sie sich das von Ländern abschauen, die sicher keine veranschlagten 20(!!) Jahre dafür gebraucht haben. Die Module werden bestellt und installiert, fertig.
>
>Da ich sowas zufällig beruflich mache, kann ich Dich beruhigen: Das so langfristig zu planen ist sicher nicht falsch. Das Zeug gibt's nicht mal eben beim Baumarkt um die Ecke, es sind ausserdem nicht nur Platform Screen Doors selber nötig sondern auch entsprechend ausgerüstete Züge und Gleis- sowie Kommunikationstechnik, und nicht zuletzt wird das bei bestehenden Systemen im laufenden Betrieb nachzurüsten sein, dh. Sobald Du das Material hast, hast Du ein paar wenige Stunden pro Nacht in denen Du das machen kannst, oder Du sperrt ganze Stationen für ein paar Wochen.
>Ist also etwas anderes, wenn Dein System das von vorneherein so einplant. Derweil hat die Münchner U-Bahn da noch gute Voraussetzungen Dank verhältnismäßig abgeschlossener Bahnsteig Situation.
> Einen Testbahnhof in 4 Jahren zu wollen ist schon kein schlechter Start, IMO.


Was ich mitunter ärgerlich finde, ist, dass die Pläne natürlich schon lange in der Schublade lagen und jedes Jahr einige Dutzende Tote zu beklagen sind, ein ich nenne es jetzt mal "außergewöhnliches Ereignis" in Frankfurt dafür verwendet wird, die Pläne auch tatsächlich mal umzusetzen.
Deutsche Bahnbeautragte sind ja gern immer ganz fasziniert über Japan, wie die den Betrieb trotz Baustellen so reibungslos aufrecht erhalten, aber wirklich etwas daraus gelernt wird offenbar nicht.

20 Jahre sind 7300 Tage (und Nächte). Bei 96 Haltestellen?
Ein echter Witz. Ein Wunder, wie diese Stadt es überhaupt geschafft hat eine U-Bahn zu bauen ;))

>
>>Aber bei dem gammeligen Ubahn-System in München ist das auch kein Wunder.
>>Es fahren mittlerweile drei Generationen an Ubahnen, teilweise mit unterschiedlichen Zuglängen und Haltepunkten und vermutlich mit unterschiedlichen Türabständen.
>
>Siehste, Du weißt es ja selber.


Wo wir wieder bei dem Debakel wären, dass es die MVG nicht schafft in Stoßzeiten mehr Züge zur Verfügung zu stellen, dass z.B. viele Linien zu nahezu 90% mit Zügen aus den 70ern betrieben werden (mal kurz, mal lang, mal gar nicht, kein Ende abzusehen) und dass der Genehmigungsprozess der aktuellen Baureihe durch abenteuerliche Auflagen jahrelang verschleppt wird.

Natürlich ist die Lösung nicht immer so einfach wie es sich von außen darstellt. Aber bei Bahn und MVG ist eigentlich nur eine Tendenz erkennbar. Und die geht bergab.


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