Thema:
Re:Sind denn alle blöd- Teil 2 flat
Autor: token
Datum:02.08.19 11:43
Antwort auf:Re:Sind denn alle blöd- Teil 2 von AlterZockherr

>>>Wenn man kritisiert dass so ein Vorfall missbraucht wird um eine Rechtspropaganda zu unterfüttern, dann kritisiert wenn man genau das was du auch kritisierst.
>>>Inwiefern macht also die Linke diesen Vorfall zum Spielball? Sie kritisiert den Umgang mit diesem Vorfall, unter anderem aus den gleichen Gründen wie du sie anführst.
>>>Würdest du also deinen Post auch als Zielscheibe deiner Kritik begreifen?
>>>Und wenn nicht, was genau hat dann das "Linke" in deiner Vorwurfslogik verloren?
>>
>>In meiner Filterblase wurde sich sowohl in Frankfurt als auch in Stuttgart mehr darüber aufgeregt, dass die Tat von Rechten missbraucht wurde als dass man irgendwie offene Bestürzung über die Tat selbst gezeigt hätte. Kann jetzt aber an meiner Filterblase liegen.
>
>Erlebe ich übrigens beim tagtäglichen Medienkonsum genauso. Ich kann wirklich keinen Unterschied zwischen rechts und links erkennen, wenn es um das instrumentalisieren dieser Gewaltverbrechen geht. Beide Seiten betreiben das mit Verve und echte Anteilnahme ist die absolute Ausnahme.


Was genau meinst du mit der linken Instrumentalisierung?
Darauf hinzuweisen dass ein Verbrechen, wenn es von Rechtspopulisten gezielt genutzt wird um Stimmung zu machen, ist ja keine Instrumentalisierung des Verbrechens an sich, sondern eine Reaktion auf diese Stimmungsmache.
In diese Reaktion fließt auch oftmals genau der Aspekt ein, dass solche Hasskampagnen sich eigentlich gar nicht um die Opfer scheren. Ich verstehe auch nicht wie eine konforme Reaktion ausschauen sollte. Sollte man solche Kampagnen unkommentiert lassen und sich rein auf Kondolenzbekundungen zurückziehen?
Wäre das im Sinne der Opfer?

Ich weiß auch nicht so recht wie man so ein Verbrechen im Sinne einer linken Ideologie überhaupt instrumentalisieren kann. Am ehesten könnte ich mir was vorstellen dass man so ein Verbrechen von links proaktiv hernimmt und durch Sozialmedien treibt mit Vorgriffen darauf was Rechtspopulisten daraus wohl machen werden, ohne dass es überhaupt passiert ist. Und sich insgeheim schon auf den Krawall freut und so schon selbst heraufbeschwört.

Instrumentalisieren von Gewaltverbrechen von Links funktioniert doch eher so, wenn man rechtsideologisch motivierte Verbrechen hernimmt, um bspw. AfD-Wähler als Mörder zu titulieren. Das wäre so etwas, vereinfachte Welt- und Feindbilder die gezielt überzeichnet werden, um seine Ideologie zu unterfüttern.
Was jedoch legitim ist, ist im Zuge eines Verbrechens mit rassistischen Motiven auf die Problematik der Hetze zu verweisen. Eine Gruppe die verbal mit Gewaltphantasien gegen Menschen aufhetzt trägt natürlich auch eine Teilverantwortung, wenn sich so eine Hetze dann auch in echten Gewalttaten von Einzelnen entlädt, die ob dieser Hetze irgendwann denken dass es auch mal ob der vielen Worte Zeit für Taten wird.
Dieser Verweis ist auch keine Instrumentalisierung sondern ein faktisch vorherrschendes Problem nachgewiesener Gruppendynamiken die so auch in einem anderen Kontext als dem Rassistischen stattfinden können.

Aber es wäre jetzt auch nicht notwendig im Trüben zu fischen wenn du dieser diffusen Behauptung "Links = Rechts" anfügen würdest wie das konkret gemeint ist.


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