Thema:
Re:Hui: BABYHÜHNER! flat
Autor: dixip
Datum:25.07.19 16:35
Antwort auf:Re:Hui: BABYHÜHNER! von Faerun

>Du setzt fälschlicherweise "natürlich" mit "ethisch" gleich.

Von Ethik hab ich wenig gesagt, soweit bin ich schon, dass es schnell schwer werden kann, Nutztiere ethisch zu bewerten. "Natürlich" setze ich - anders als im Wikipedia-Artikel - auch nicht grundsätzlich mit ehtisch/gut etc. gleich. Das ist speziell auf Nutztiere bezogen, deren Existenz eng mit der menschlichen Nutzung zusammenhängt.


> Du überwältigst Frauen nicht, um gewaltsam deinen Trieb zu stillen, obwohl dies unter Umständen in einer prä-gesellschaftlichen Menschheit möglich wäre.

Richtig. Die Gesellschaft kann bestimmte natürliche Triebe bewerten und sanktonieren. Ob Fleisch bzw. tierische Produkte auch in diese Richtung laufen sollten? thestraightedge sieht das als positive Entwicklung, wenn die Gesellschaft in punkto Tiernutzung ebenfalls eine Abkehr vornimmt, also die Tierrechte auf einen Level angehoben werden, der schon ähnlich den Menschenrechten einzuordnen wäre.


>Dazu musst du Tieren nicht den gleichen moralischen Wert einräumen wie Menschen - du musst ihr Recht zu Leben lediglich höher einschätzen als die Stimulation deiner Geschmacksknospen.

Die Nutztiere existieren für diesen Zweck Lebensmittel und mehr. Klar, Du kannst es plakativ auf die Spitze treiben, aber man kann natürlich auch sagen, dass man 70-80% (geschätzt; finde auf die Schnelle keine echten Zahlen) eines Tieres nutzen kann, positiv nutzen, als hochwertiges Lebensmittel, Basis für tausend Produkte etc. Ein wichtiger Rohstoff, nachhaltig, nicht mit Chemie unter schwersten Bedingungen aus der Erde gebuddelt etc.


> ihr würdet alle niemals Tiere anfassen, ihr würdet aber dafür bezahlen, dass dieser Akt außerhalb eures Sichtfeldes verlagert wird. Aber was ist es, dass EUCH davon abhält, einem Huhn den Hals zu brechen? Du sagst zum einen, die Empathie für Tiere sei fehlgeleitet, hast auf der anderen Seite aber zu viel Empathie sie umzubringen.

Das hab ich nicht gesagt. Ich hab bisher noch kein Tier zu diesem Zweck getötet, weil nicht notwendig. Aber ich kenne sicher locker 20+ Leute (Jäger, Angler, Landwirte,Tierzüchter...), die das tun - und zwar ganz selbstverständlich.

Ich könnte mir auch vorstellen, eins von Docs süßen Hühnern zu töten, wenn es denn nötig wäre und mir jemand erklärt, wie ich das vernünftig anzustellen habe.



>ob du deine Rechtfertigung für den Fleischkonsum auch für Menschen akzeptieren würdest.

Also setzt Du dann doch gerne Menschen und Tiere gleich!?


>Warum die Gleichsetzung von Mensch und Tier zulässig ist, kann ich dann leider erst nach meinem Urlaub erläutern, weil das etwas Zeit braucht und die Erklärung etwas akademischer ist.

Einen schönen Urlaub wünsche ich Dir.
Ich bin da ja durchaus interessiert, gerne auch nur mit Links, dann nach Deinem Urlaub evtl. per PN, wenn Du dran denkst. Hier in den Thread werde ich mich wahrschienlich nicht mehr runterwühlen.


>Die ethische Außeinandersetzung mit dem Thema Tierhaltung

Ich bin da durchaus unschlüssig, was ich von Massentierhaltung denn nun halten soll. Du merkst, dass ich grds. moralisch das in Ordnung finde, Tiere zu diesem Zweck zu halten und zu töten.

Ein Blick in einen Schweinestall - selbst ordentlich geführt, gute Standards, sauber etc. - lässt einen aber trotzdem nachdenken, wo die Grenzen denn liegen.


>aber eine ethische Grundlage, die das unnötigen Töten von Tieren rechtfertigt, kann logisch dazu weitergesponnen werden, absurde Gräueltaten zu rechtfertigen.

Das mag sein, wenn man es denn immer weiterspinnt, klar. Aber wenn der Grundsatz Tier UNGLEICH Mensch gilt - jetzt mal einfach als Festlegung - sollte man die Grenzen kennen.
Wobei man beim Umgang mit Tieren natürlich trotzdem moralische Regeln definieren kann, selbst wenn man das Töten erlaubt. Das ist ja durchaus ähnlich zur Todesstrafe beim Menschen.


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