Thema:
Besuch in der Stammkneipe des Attentäters von Wächters- flat
Autor: peppi
Datum:25.07.19 13:56
Antwort auf:Politik in Bund, Land und Europa - Teil 6 von Rocco

bach.

[https://www.fr.de/rhein-main/main-kinzig-kreis/hass-hause-zr-12856800.html]

„Die Gerüchteküche brodelt“, sagt R. Roland K. soll Lungenkrebs gehabt haben. „Aber das weiß jetzt nur die Gerichtsmedizin“, glaubt R. Über Asylbewerber habe K. oft geschimpft. Er habe dann manchmal zu ihm gesagt, er müsse doch eher über den Staat schimpfen. Was denkt er jetzt nach der Tat über seinen Stammgast? „Es hat mich gestört, dass er einfach willkürlich einen rausgesucht hat, das war für mich nicht in Ordnung“, sagt der Wirt. Dann sagt er noch: „Eigentlich schade, der Roland war ein guter Kollege.“ Der einzige Gast schweigt.

Und noch ein Kommentar von Mely Kiak:

[https://www.zeit.de/kultur/2019-07/rechtsextremismus-waechtersbach-eritreer-attentat-rassismus-deutschstunde]

Schaut man aber in die Medien, wird eine Gewichtung vorgenommen, als sei Deutschlands dringlichstes Interesse, den Leser jede Regung eines Boris Johnson im Sekundentakt verfolgen zu lassen. Oder die Spekulation darüber, "ob die Koalition hält", verbunden mit der mathematischen Prognose über die genaue Anzahl der Tage. Oder anderes wichtiges Problem: der unwichtige Speiseplan einer unwichtigen Kita irgendwo, in der kein Schweinefleisch mehr angeboten wird – als Aufmacher! In der Bild-Zeitung. Wichtig natürlich nur deshalb, weil die Islamisierungsgefahr als wahnwitzige These unbedingt fortgeführt werden muss. Egal, wer in der Zwischenzeit erschossen wird. Der Unterschied zwischen einer handwerklich mittelmäßig gemachten Zeitung und einer medialen Agenda ist der, dass die eine Zeitung es nicht besser weiß, die andere aber weiß es besser und verfolgt eine politische Strategie. Nämlich keine Empathie mit den Opfern in diesem Land aufkommen zu lassen. Bevor sich irgendwer über einen toten Flüchtling in der U-Haft, einer Psychiatrie oder auf der Straße erschrecken könnte, lieber noch einmal schnell behaupten, dass das größte Problem dieses Landes das Verfüttern von Sellerie statt Schnitzeln an Christenkinder sei.  

Ein Kollege schreibt mir heute aus dem Urlaub eine Nachricht: Er wechselt den Campingplatz, weil andere Campende in der Nacht Nazilieder gröhlen. Immerhin: die Leitung des Platzes will sie beim nächsten Mal raus werfen.

Uff!


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