Thema:
Re:Oh mei... flat
Autor: Phil Gates
Datum:23.07.19 15:09
Antwort auf:Re:Oh mei... von X1 Two

>>>> Übel, aber vielleicht auch augenöffnend für den ein oder anderen Brexit-Befürworter.
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>>>So wie die Trump-Administration hätte augenöffnend sein sollen für den einen oder anderen Trump-Wähler?
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>>Die Brexit-Abstimmung erfolgte vor der Trump-Wahl.
>>
>>Und seit dem Brexit haben sich die anderen europäischen Rechtspopulisten von Austrittsforderungen allesamt distanziert.
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>Alice Weidel sicher nicht. Bernd Höcke auch nicht.


So wie ich die AfD verstanden habe, ich habe deren Programm allerdings auch nicht auswendig gelernt, wollen die (offiziell) nicht aus der EU raus, sie wollen nur eine Reform der EU. Und dagegen wäre ausnahmsweise gar nicht mal per se was zu sagen, denn es bringt ja nichts, wenn sich die Politiker auf die Schulter klopfen, wie geil die EU ist, wenn die Wähler das anders sehen. Die Linke ist ja durchaus auch in einigen Punkten EU-kritisch. Ich habe einige britische Anwaltskollegen, mit denen wir gemeinsam an Mandaten arbeiten. Und zu meinem großen Erstaunen haben sich da auch welche als Brexit-Befürworter geoutet. Es ging dabei unisono nicht um Migration (wobei das bei den eher weniger gebildeten Leuten in den Arbeitergegenden, die sich abgehängt fühlen, anders sein mag). Die sagen alle, es geht ihnen auf den Keks, wie alles aus Brüssel diktiert wird (DSGVO, Staubsauger, Glühbirnen usw.). Dazu kann man stehen wie man will, mich tangieren diese Dinge weniger in meiner Persönlichkeitsentfaltung, aber es sind nun einmal vertretbare Ansichten, die nicht gleichbedeutend sind mit Extremismus, Nationalismus und Rassismus. tl;dr: Ich meine, ein Brexit wäre schon noch abwendbar, wenn sich die EU an einigen Stellen bewegt, und zwar nicht als Extrawurst für UK, sondern insgesamt vielleicht etwas weniger Brüsseler Bürokratie walten würde.


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