Thema:
Re:Das mit dem Fliegen ist eigentlich sehr sehr schade flat
Autor: chifan
Datum:20.07.19 13:45
Antwort auf:Re:Das mit dem Fliegen ist eigentlich sehr sehr schade von token

>>>Ich würde mir eigentlich wünschen, das jeder Mensch andere Länder auf der ganzen Welt selbst hautnah erleben kann. Vor Ort zu sein kann keine Doku, kein Reisebericht und kein VR-Erlebnis ersetzen. Umso tragischer, dass Fliegen als praktischstes Fortbewegungsmittel dafür ökologisch so reinknallt.
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>>Wobei Fliegen in der Gesamtheit deutlich weniger in die Bilanz eingeht als man denken würde. Mal nur für Deutschland betrachtet: Bei den Treibhausgasen wurden 2017 rund 19% durch den Verkehr emittiert (S. 28). Davon wurden 1,4% von nationalen Flügen verursacht und 60,6% von PKWs sowie 35,3% von Nutzfahrzeugen (S. 39). Der Anteil der nationalen Flüge an den Treibhausgasen macht in Deutschland ganze 0,26% aus. Der des Straßenverkehrs 18,1%. Nur um das Ganze vielleicht mal einzuordnen.
>>
>>https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Pools/Broschueren/klimaschutz_in_zahlen_2018_bf.pdf
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>Schöne Einschränkung für den Relativierungsbrei.


Leider liegen dort keine andere Zahlen vor. Eigentlich wollte ich die BDL nicht anführen, aber da man dort am schnellsten an die Daten kommt (die auf Daten der IEA basieren) anbei der Link dazu.

[https://www.bdl.aero/wp-content/uploads/2018/10/klimaschutzreport2018_de_relaunch-web_v3.pdf]

Im inneneuropäischen Luftverkehr liegt der Anteil bei 0,52 Prozent (Straße 26,4 Prozent), auf globaler Ebene bei 2,69 Prozent (Straße 17,9 Prozent) vom gesamten CO2 Ausstoß (Seite 6).

>Und total überraschend dass der Anteil national eher gering ausfällt, denn alle Menschen in Deutschland fliegen ja zur Arbeit oder zum Bäcker, und die Warenanlieferungen vom Lidl und Aldi haben ja auch alle eine Flugzeuglandebahn.

Der Anteil fällt auch auf europäischer Ebene sehr gering aus (s.o.). Ich glaube den Meisten ist das nicht wirklich klar.

>Als Treppenwitz hat man bei Kurzflügen mit einer CO2-Steuer auch nur einen moderaten Preisanstieg, die wären auch weiterhin für Hinz und Kunz leistbar, aber an dem Segment relativiert man sich so ab als ob es schon im Visier stünde, über den Rest hüllt man den Mantel des Schweigens.

Finde ich bei Kurzflügen auch absurd, da es hier im Gegensatz zum internationalen Flugverkehr praktikable Alternativen gibt.

>Dabei ist natürlich auch da der Ausstoß pro Kopfkilometer komplett absurd, da führt die Steuer in erster Linie dazu dass der Bodenverkehr wieder konkurrenzfähiger wird preislich, die Flugkurse sind nämlich kaum zu schlagen, was eben auch an der kostenfreien Verpestung liegt.

Wobei zehn Euro mehr für nen Inlandsflug wohl kaum eine Steuerungsfunktion darstellen. Im Endeffekt müsstest du das Ganze völlig unattraktiv machen...

>Der status quo ist so schlicht und ergreifend nicht mehr tragbar, und wir müssen an allen Fronten ran, dass ein Segment zu regulieren nicht reicht ist kein Grund um Reglemtierung wegzulabern sondern im Gegenteil zeigt es, wie krass der Handlungsdruck gestiegen ist, respektive was uns diese Verschleppung für einen hohen Kredit eingehandelt hat.
>Weiter zu veschleppen ist keine Lösung sondern Ignoranz.


... wobei wir da dann aber wieder dabei wären, warum nicht da richtig ansetzen wo auf Grund der Masse CO2 mäßig sehr viel zu holen ist? Wenn es deiner Meinung nach schon fünf nach 12 ist, kann es nicht mehr um eine Kompensation der Verpestung gehen, sondern einzig und allein um einen Stopp selbiger.


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