Thema:
Re:Sarah Wagenknecht über die Klimadebatte der Grünen flat
Autor: Sockenpapst
Datum:15.07.19 07:42
Antwort auf:Re:Sarah Wagenknecht über die Klimadebatte der Grünen von token

>>„Wir müssen raus aus den fossilen Energien, aber die erneuerbaren können den Bedarf heute noch nicht decken. Wenn wir das ändern wollen, brauchen wir neue technologische Ideen.“
>>
>Und da ist die Linke nun auch bei der FDP angekommen. Bleibt aber genau so schuldig zu sagen was das sein sollte, und vor allem, wer es denn entwickeln soll wenn kein Handlungsdruck über eine Steuer aufgebaut wird.


Also zunächst einmal finde ich es schräg, dass Du offenbar erwartest, dass Politiker diese laut ihnen erst noch zu entwickelnden Zukunftstechnologien schon heute konkret kennen, und zum anderen sagt Wagenknecht konkret, wer sie entwickeln soll:

"FOCUS: Machen wir es einmal praktisch: Wie sähe denn eine Energiewende nach den Vorstellungen von Sahra Wagenknecht aus?

Wagenknecht: Wir brauchen viel mehr staatliches Geld zur Erforschung neuer Technologien. Alle grundlegenden technologischen Durchbrüche wurden bisher vom Staat finanziert, wie die Ökonomin Mariana Mazzucato in ihrem Buch „Das Kapital des Staates“ nachweist. Das ist mein Vorwurf an die Bundesregierung: Die Stromkunden zahlen Milliarden für die erneuerbaren Energien. Ein großer Teil davon fließt aber an Großgrundbesitzer, auf deren Land die Windräder stehen, statt in die Erforschung besserer Solarmodule oder völlig neuer technologischer Ideen, die wir dringend brauchen.

"FOCUS: Warum sollte das der Staat machen?

Wagenknecht: Technologiewandel im großen Maßstab kann nur der Staat voranbringen, privatem Kapital ist die Erforschung von echtem Neuland schlicht zu unsicher. Die Big Five der digitalen Ökonomie sind nicht zufällig in den USA entstanden. Der Staat hat das Silicon Valley massiv unterstützt. In diesem Punkt hat Deutschland – und leider auch Europa – weitgehend versagt."

Und nein - ich finde das ganz und gar nicht überzeugend, weil u.a. der von Dir und anderen beschworene Handlungsdruck ebenso wie eine Gegenfinanzierung fehlt.

Aber man sollte schon so fair sein, diesen Aspekt zumindest zur Kenntnis zu nehmen, dazu muss man aber natürlich primär erst mal das komplette Interview lesen. (Und die Forderung zu staatlicher Forschung in diesem Bereich ist keineswegs neu, ich bin mir auch sicher, diesbezüglich schon konkret bezifferte Forderungen der Linken gelesen zu haben, bin aber echt zu faul den Kram jetzt zu googeln.)


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