Thema:
Re:Was an Bord der Seawatch 3 wirklich passiert ist flat
Autor: Maxiplus (deaktiviert)
Datum:12.07.19 16:43
Antwort auf:Re:Was an Bord der Seawatch 3 wirklich passiert ist von deros


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>Bitte mach dir einmal selbst klar, was du indirekt damit forderst: Du willst, dass man Menschen in Not, denen man mit Leichtigkeit helfen könnte, sterben lässt.
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>Es ist völlig irrelevant, ob Seenothelfer dazu beitragen, das Problem zu verstärken, indem sie Menschen retten. Das ist komplett egal. Sie reagieren in erster Linie auf eine existierende Situation und diese Situation lautet: Menschen drohen auf hoher See zu sterben. Dass man da eingreifen muss, ergibt die grundsätzliche Menschlichkeit. Das ist nicht die Stelle an der man eingreifen kann und darf, um das vermeintliche Problem zu lösen. Das Problem muss dort gelöst werden, wo es entsteht, und die Quelle des Problems ist nicht die Seenotrettung.
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Damit hast Du selbstverständlich vollkommen recht.

>Zumal es schon sehr naiv wirkt anzunehmen, dass die Leute mit dem Gedanken fliehen, dass im worst case sie halt gerettet werden. Das zeigt höchstens, dass sie nicht wissen, worauf sie sich eigentlich einlassen (ergo: die würden so oder so den Weg auf sich nehmen, da sich der Gefahren im vollen Maß nicht bewusst sind) oder ihre Situation so schlimm ist, dass sie das Risiko trotzdem wagen (ergo: die würden so oder so den Weg auf sich nehmen, da sie keinen anderen Ausweg nehmen).
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>Geh mal ne Minute in dir, stell dir vor du säßest auf einem sinkenden Boot und bist kurz vorm Sterben und dann irgendein Typ im gut betuchten Europa, der im Vergleich keine Probleme kennt, erhebt sich mit erhabener Stimme: Dich müssen wir nun sterben lassen, um anderen eine Lektion zu erteilen!


Es gibt die unbedingte Verpflichtung, niemanden auf See sterben zu lassen, daran gibts nichts zu rütteln. Daraus entsteht aber nicht automatisch die Verpflichtung, jeden nach Europa zu lassen, auch wenn das momentan faktisch wohl alternativlos ist.


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